Unisono nimmt die Serie «Anno dazumal» wieder auf und stellt historische Instrumente vor. Texte und Bilder stellt das Klingende Museum Bern zur Verfügung. Wir starten mit der Klappentrompete von August Beyde, Wien, ca. 1830.
Sie ist eine unscheinbare alte Trompete – aber nur auf den ersten Blick. Wenn wir genauer hinschauen, entpuppt sie sich als kleine Sensation: Sie besitzt keine Ventile, aber vier Klappen, um alle Töne zwischen den Naturtönen spielen zu können. Solche Klappentrompeten waren um 1800 die neuste Erfindung. Für ein Instrument wie dieses haben 1796 Joseph Haydn und 1803 Johann Nepomuk Hummel ihre berühmten Trompetenkonzerte komponiert.
Auf dem Bild ist auch die Partitur des Konzerts von Hummel zu sehen, komponiert für den Wiener Hoftrompeter Anton Weidinger. Und jener Weidinger arbeitete später mit dem Trompetenbauer August Beyde zusammen, wie wir aus damaligen Zeitungsannoncen erfahren. Unsere Trompete wurde vermutlich in der österreichischen Militärmusik benutzt, aber Weidingers eigenes Modell hat wohl ähnlich ausgesehen. Zu besichtigen ist sie im Klingenden Museum Bern während der Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag.