Appenzell: Die Influencerin der Blasmusik

Delegierte bei der Abstimmung des ABV
Die Präsidentin des Appenzeller Blasmusikverbandes fordert mehr Initiative der Musikantinnen und Musikanten für ihr gemeinsames Hobby.

Mit der Aufforderung «Taten statt Worte – Handeln statt Jammern!» eröffnete Claudia Frischknecht am 15. März 2024 die Delegiertenversammlung des Appenzeller Blasmusikverbandes (ABV) im Theatersaal des Gymnasiums in Appenzell. Frischknecht präsentierte, wie sie in den sozialen Medien ihr sinnstiftendes Hobby auch ausserhalb der Blasmusikfamilie bekannt macht. «Lasst uns doch alle Blasmusik-Influencerinnen und Influencer werden!» lautete ihr Appell.

Präsidentin Claudia Frischnecht flankiert von Thomas Frei (l.) und Barbara Vogler (re.) Foto: Karin Steffen
Claudia Frischknecht, Präsidentin ABV: «Wie wäre es, wenn wir alle zu Blasmusik-Influencern würden?» Flankiert von Thomas Frei (l.) und Barbara Vogler, Geschäftsstellenleiterin (r.).

Unter den Gästen aus befreundeten Verbandssektionen und Politik befanden sich der Ausserrhoder Kantonsratspräsident Hannes Friedli, der Innerrhoder Grossratspräsident Albert Manser, der regierende Innerrhoder Landammann Roland Inauen und der stillstehende Hauptmann von Appenzell Markus Koster. Die beiden letzteren betonen die Bedeutung der Blasmusik und nehmen mit einem Augenzwinkern Bezug auf den Prozessionsmarsch an der Landsgemeinde: «Ohne die vorausgehende Harmonie Appenzell wäre es für uns unmöglich, so gemessen zu gehen».

Stegreifler der MG Harmonie Appenzell beim Spielen Foto: Karin Steffen
Die Stegreifler der Musikgesellschaft Harmonie Appenzell spielten zum Apéro auf.

Blasorchester «Ausserrhodentlich» am «Sächsilüüte»

Ohne Musik geht es auch am Sechseläuten in Zürich nicht. Ein rund 50-köpfiges Blasorchester aus allen Ausserrhoder Vereinssektionen reist als Teil der Delegation des Gastkantons Appenzell Ausserrhoden an den Grossanlass nach Zürich. Unter der Leitung von Dirigent Andreas Koller und Tambourmajor Daniel Kern führt es am 15. April den Zug der Zünfte zum Böögg an.

Parademusik auf der Tartanbahn und ABV-Preisträger

Im Zirkularverfahren wählten die Delegierten im Dezember 2023 Herisau als Austragungsort für das nächste Appenzeller Kantonalmusikfest. Das Volksfest findet vom 23. bis 25. Mai 2025 mit freien Bühnen im Dorf und im Ebnet statt. Die Wettspiellokale sind in der reformierten Kirche und im Casino. Eine Herausforderung für die teilnehmenden Vereine stellt bestimmt der geplante Parademusikwettbewerb auf der Tartanbahn dar.

Claudia Frischknecht (l.) und Hansueli Signer Foto: Karin Steffen
Hansueli Signer aus Gonten freut sich über den ABV-Preis für sein Engagement zugunsten der Blasmusik.

Hansueli Signer von der Bürgermusik Gonten und Quin Werner von der Jugendmusik Heiden wurden beide mit dem ABV-Preis ausgezeichnet. Der ABV-Preis steht für talentierte und engagierte junge Persönlichkeiten, die sich im Bereich Förderung, Leistung und Organisation der Blasmusik einsetzen. Er ist mit 1500 Franken dotiert. Claudia Frischknecht gratulierte auch dem Cornetisten Mario Schläpfer aus Speicher zu seiner bestandenen Fachprüfung Militär.

Ankündigung von Rücktritten und Eidgenössischer Ehrenveteran

Die Delegierten wählen alle Vorstandsmitglieder des ABV einstimmig wieder. Nebst Frischknecht sind dies Hans Saxer, Kommunikation und Marketing, und Thomas Frei, Aus- und Weiterbildung und Projekte. Bereits in der Abstimmungsbroschüre weist der Vorstand darauf hin, dass Saxer im kommenden Jahr und Frischknecht und Frei im Jahr 2027 zurücktreten werden.

Veteranen des Appenzeller Blasmusikverbands Foto: Karin Steffen
Die Veteranen mit den längsten Aktivmitgliedschaften (v.l.n.r.): Toni Durrer, Trogen und Jakob Nef, Urnäsch, 50 Jahre; Heinz Jucker, Herisau, 60 Jahre; Hans Kast, Schönengrund-Wald, 70 Jahre!

Die Delegierten zeichneten den 89-jährigen Hans Kast, Posaunist der Musikgesellschaft Schönengrund-Wald, für unglaubliche 70 Jahre Aktivmitgliedschaft zum Eidgenössischen Ehrenveteranen aus.

Tambouren auf der Bühne Foto: Karin Steffen
Die Tambouren der Musikgesellschaft Harmonie Appenzell begeisterten ohrenbetäubend.
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