Nach einer Pause infolge Corona fand vom 13.–15. Oktober 2023 unter der bewährten musikalischen Leitung von Jennifer Tauder-Ammann wieder ein Musikweekend im Zeichen der böhmischen Blasmusik statt. Bericht aus Sicht eines Teilnehmers.
Am Freitagnachmittag trafen die Teilnehmenden in luftseilbahnbedingten Kleingruppen im Viertelstundentakt in Mürren ein. Nach ihrem Marsch auf der Dorfpromenade nahm Peter Börlin sie auf der sonnendurchfluteten und warmen Terrasse des Stägerstüblis in Empfang.
Ein Lagerleiter und Unterkunftswünsche
Als Präsident des Musikverbands beider Basel (MVBB) wirkte Peter Börlin auch als Lagerleiter. Das Sportchalet erinnerte viele von uns an längst vergangene J+S-Skilager-Zeiten. Hier schaffte es Peter dank besten Beziehungen im Dorf, alle verschiedenen, nicht einfach unter einen Hut zu bringenden Unterkunftswünsche zu erfüllen. Nur die dem Schreiberling versprochene Dusche auf dem Zimmer konnte er nicht herbeizaubern.
Erste Probe nach dem Nachtessen
Nach dem Zimmerbezug genoss man ein gemeinsames Nachtessen – das Salatbuffet war auch dieses Mal eine Pracht. Anschliessend begrüsste Jennifer alle Musikantinnen und Musikanten und gab gleich das für die kommenden Tage geltende Motto durch: «kurze Töne, hüpfende Viertel und Achtel, viel Artikulation und Dynamik» – und los ging es mit einem ersten Durchspiel der im Vorfeld verschickten Noten.
Die zwei Märsche, sechs Polkas und der eine Walzer klangen für unseren ersten Eindruck gar nicht so schlecht, aber Jennifer wollte mehr. Doch vor der Umsetzung des Plans war es 22 Uhr geworden und wir konnten gerade noch kurz die Mürrener Gaststätten für einen Schlummertrunk aufsuchen, bevor das Servicepersonal mit der letzten Seilbahn ins Tal zurück schwebte.
Registerproben nach einer kurzen Nacht
Nach einer kurzen Nacht bildete ein ausgiebiges Frühstück den Auftakt zu den Registerproben unter Leitung von Jennifer, Caroline und Thomas. Während grosses Blech und Schlagwerk sowie das Holz im Sportchalet in der Turnhalle und im TV-Zimmer proben konnten, traten die übrigen Bläserinnen und Bläser einen Fussmarsch quer durchs Dorf an. Der örtliche Musikverein stellte ihnen sein Probenlokal zur Verfügung. Danke an dieser Stelle an die Mürren Musig.
Gesamt- und Registerproben wechselten sich Samstag und Sonntag ab, ergänzt durch Atemübungen und viele Gesundheitstipps. Die beinahe unbändige Energie unserer Dirigentin wirkte ansteckend, auch wenn wir manchmal etwas ungläubig gestaunt haben mögen. Wie sagte sie so schön: «Alle schauen mich an, als ob ich zu viel Drogen genommen hätte» … es war nur das Ergebnis ihrer Atem- und Eurythmieübungen. Und wenn ihr das Blech zu langsam spielte, kam die klare Ansage: «Ihr müsst’s spielen wie die Klarinetten».
Ein Wochenende voller Spielfreude mit Abschluss an der DV
Mit viel Humor, Spielfreude, guten Tipps und Ratschlägen, guter Kameradschaft und Musik «einfach fürs Gemüt» ging mit einem Durchspiel am Sonntagnachmittag ein intensives Wochenende zu Ende. In luftseilbahngerechten und mit vielen Touristen durchmischten Kleingruppen traten die rund 40 Teilnehmenden ihren Heimweg an. Das ursprünglich angekündigte Freiluft-Ständeli musste aufgrund des Wettersturzes leider kurzfristig abgesagt werden.
Am 21.10.2023 folgte an der Delegiertenversammlung des MVBB das Konzert des «Böhmischen Traums 2023» in Sissach. Im Namen aller Musikantinnen und Musikanten danke ich Jennifer Tauder-Ammann, Caroline Isler und Thomas Meyer für die musikalische Leitung, Peter Börlin für die Lagerleitung und Unterkunftsorganisation und Isabelle van Rijs für die ganze Vorbereitungsarbeit, die ein solches Musikweekend erfordert. Wir freuen uns auf eine Neuauflage des «Böhmischen Traums» im 2024.