Im Geschäftsjahr 2023 des Schweizer Blasmusikverbands hat die «Strategie SBV 20–25» weiter Form angenommen und ist mit Projekten in den Bereichen Marketing und Kommunikation, der politischen Arbeit, dem Prix Musique und den Hitobito-Schulungen umgesetzt worden. Auch der Weg zum Eidgenössischen Musikfest 2026 ist eingeschlagen.
Die SBV-Präsidentin Luana Menoud-Baldi und die Verbandsleitungsmitglieder Andy Kollegger, Michel Graf und Simon Betschmann blicken auf ihre Projekte 2023 zurück.
Gemeinsam vorwärts!
Die «Strategie 20–25» des SBV hat zum Ziel, die Blasmusikszene in der Bevölkerung stärker zu verankern und den Bekanntheitsgrad mit Blick auf das Eidgenössische Musikfest 2026 (EMF2026) in Interlaken zu steigern.
«Obschon jede Veränderung auch Skepsis auslöst, haben wir unsere Fähigkeit bewiesen, Anpassungen erfolgreich umzusetzen – entsprechend positiv waren auch die Rückmeldungen», freut sich Luana Menoud-Baldi.
Wechsel in der Verbandsleitung
In den nächsten zwei Jahren stehen Veränderungen in der Verbandsleitung an. Zur Sicherstellung einer geordneten Übergabe wurde im Geschäftsjahr 2023 die Ablösung zweier Mitglieder vorbereitet: Andy Kollegger tritt im Jahr 2024 ab und Eric Kunz wird sein Mandat 2025 niederlegen.
2023 war hinsichtlich Marketing und Kommunikation ein ereignisreiches Jahr: Die Einsetzung externer Auftragnehmer, die Weiterentwicklung der Kommunikation durch unsere Kommunikationsassistentin und die Koordination der neuen Struktur der SBV-Redaktion durch Eric Kunz waren wesentliche Faktoren der erfolgreichen Umsetzung. «Diese zahlte sich auch finanziell aus: der SBV konnte insgesamt 200 000 Franken einsparen», bilanziert die Verbandspräsidentin.
Weiterentwicklung von Marketing und Kommunikation
Eine weitere Aufgabe der Geschäftsstelle war die kommunikative Unterstützung des SBV-Leuchtturmprojekts «Jahr der Schweizer
Blasmusikliteratur – JSL23».
Durch die neue Zusammenarbeit mit der APG|SGA, Allgemeine Plakatgesellschaft AG, konnten Werbekampagnen für das Nationale Jugendblasorchester, den Prix Musique, das Festival aVENTura und für das SBV-Image geschaltet werden.
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Jahr der Blasmusik 2024 und EMF2026
Dank Gesprächen mit dem SRG SSR-Generaldirektor Gilles Marchand und Jean-Marc Richard konnte der SBV zahlreiche Kontakte mit der SRG SSR und der nationalen Plattform IAF knüpfen, die schliesslich zum
Projekt «Jahr der Blasmusik 2024» führten. Dieses wurde am 18. Dezember mit einem Konzert in Neuenburg lanciert und legt den Grundstein für eine starke Medienpräsenz am EMF2026 in Interlaken.
Das OK des EMF2026, die Verbandsleitung und die Musikkommission des SBV konnten im vergangenen Jahr gemeinsam den neuen Zusammenarbeitsvertrag und den Massnahmenplan (bis September 2026) für das Eidgenössische Musikfest 2026 fertigstellen.
Politische Arbeit
Andy Kollegger schreibt in seinem Bericht, auf politischer Ebene sei wiederum über Kontakte zu den Behörden und zur Verwaltung, aber auch durch Mitwirkung im Vorstand des Schweizer Musikrats auf die Anliegen des SBV und seiner Mitglieder aufmerksam gemacht worden. Der Kontakt zum Bundeshaus wurde über die halbjährlichen Treffen der Parlamentarischen Gruppe Musik und direkt zu Parlamentsmitgliedern wahrgenommen.
In der Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2025–2028 des Bundes reichte der SBV eine eingehende Stellungnahme mit seinen Anliegen
ein, die zuvor am vom SBV durchgeführten Treffen «Plattform Amateurverbände» erarbeitet worden war.
Fototermin vor dem Bundeshaus
Eine besondere Aktion war der «Marsch nach Bern» am 17. November 2023. In einem persönlichen Treffen mit Nationalratspräsident Martin Candinas in Bern hat die Spitze des
Schweizer Blasmusikverbands die Amateurkultur betreffende Themen besprochen.
Am anschliessenden Fototermin vor dem Bundeshaus nahmen viele Mitglieder der kantonalen Sektionen und einige junge Blasmusikantinnen und -musikanten teil, um die Bedeutung ihrer kulturellen Tätigkeit zu unterstreichen.
Spannend und ehrenvoll
«Dies ist mein letzter Jahresbericht als Verbandsleitungsmitglied. Nach
sieben Jahren in der Verbandsleitung, drei davon als Vizepräsident, sehe ich die Zeit gekommen, neuen Kräften Platz zu machen. Dazu bewogen hat mich insbesondere die Doppelbelastung mit der Führung
des Graubündner Kantonalen Musikverbandes», sagt Andy Kollegger und blickt dankbar auf eine überaus spannende Zeit beim SBV zurück.
Speziell in Erinnerung bleibt ihm die Corona-Pandemie, eine äusserst anspruchsvolle Zeit, in der seine Arbeit aber auch ausserordentlich geschätzt wurde. Andy Kollegger wird dem SBV als Kantonalpräsident und, vielleicht dereinst auch wieder als einfaches Vereinsmitglied verbunden bleiben.
Prix Musique 2023
Die Leitung des Organisationsteams Prix Musique hat Andy Kollegger bereits vor einem Jahr seinem Verbandsleitungskollegen übergeben. Michel Graf, das Kompetenzzentrum für Militärmusik, der Schaffhauser Blasmusikerband sowie ein verbandsinternes Organisationsteam haben die Austragung 2023 mit Bravour gemeistert.
Rückblick Prix Musique 2023
«Der Prix Musique ist das Aushängeschild des SBV. Es ist mein Auftrag, dieses mit meinem Team imagemässig und kommunikativ weiterzuentwickeln», so Michel Graf abschliessend.
Hitobito nimmt Fahrt auf
Simon Betschmann hat zwischen Januar und September 2023 Hitobito-Schulungen für interessierte Vereine in den Kantonen Thurgau, Solothurn,
Glarus, Aargau und Schwyz durchgeführt. Dabei kamen insbesondere im Hinblick auf das 2023 neu in Kraft getretene Datenschutzgesetz wiederholt kritische Fragen auf, die zu spannenden Diskussionen führten.
«Die bisherigen Rückmeldungen haben gezeigt, dass unser Entscheid, die Vereine direkt zu schulen, richtig war», stellt Betschmann erfreut fest und ergänzt: «2024 gilt es nun, auch noch die Vereine in den anderen Kantonen zu schulen.»
Ende 2023 stiess mit dem Schweizer Alpenclub (SAC) ein weiterer grosser Player mit 175 000 Mitgliedern zur «Hitobito-Familie». «Davon wird auch der SBV profitieren, weil die vom SAC finanzierten Hitobito-Weiterentwicklungen in den frei verfügbaren Hitobito-Code zurückfliessen», so Simon Betschmann.
Die Jahresrückblicke der Verbandsleitungsmitglieder Eric Kunz, Hanspeter Frischknecht und Peter Börlin sowie des Musikkommissionspräsidenten Thomas Trachsel folgen in der April-Ausgabe.