Im Rahmen des «Jahrs der Schweizer Literatur» vergibt das Projektteam der SBV-Musikkommission Persönlichkeiten aus der Schweizer Blasmusikszene eine Carte blanche, damit sie uns ihre liebste Schweizer Komposition vorstellen können. Roman Caprez ist fasziniert von Oliver Waespis Werk «At the Crossroads», das am 12. März 2015 in der deutschen Universitätsstadt Jena uraufgeführt wurde.
Roman Caprez ist in Trin GR aufgewachsen. Sein Studium schloss er 2004 an der Musikhochschule Zürich bei Stanley Clark mit dem Konzertreifediplom für Orchester ab. Er war Soloposaunist bei der Brass Band Sursilvana, der Brass Band Bürgermusik Luzern und beim Schweizerischen Jugendsinfonieorchester. Von 2005 bis 2019 hatte er die Direktion der Brass Band Sursilvana inne, mit welcher er verschiedene Erfolge feiern konnte.
Seit 2017 arbeitet Roman Caprez als Fachbereichsleiter für Perkussion und Bläser an der Musikschule Rontal. Er spielt unter anderem als Zuzüger im Berner Sinfonieorchester, 21st Century Orchestra, Argovia Philharmonic und im Collegium Musicum Luzern. Als Dirigent leitet er die Brassband Musikgesellschaft Root, die Musikgesellschaft Risch-Rotkreuz, die Young Wind Band Rontal sowie in diesem Jahr die B-Band der Luzerner Jugend Brass Band.
Roman Caprez, warum «At the Crossroads»?
Am 18. Juni 2017 haben wir in Chur mit der Brass Band Sursilvana und der Kammerphilharmonie Graubünden unter der Leitung von Philippe Bach dieses Werk in der Schweiz zum ersten Mal aufgeführt.
Was fasziniert Sie in musikalischer Hinsicht?
Die Symbiose von Brass Band und Sinfonieorchester hat mich vom ersten Moment an fasziniert. Der riesige Klangkörper – auf der Bühne waren rund 120 Musikerinnen und Musiker – war äusserst facettenreich und konnte vom feinsten Streicherklang bis zum gewaltigen Tutti alles bieten. Die Komposition ist, wie man es sich von Oliver Waespi gewohnt ist, hervorragend instrumentiert und hat beim Publikum wie bei den Orchestermitgliedern grosse Wirkung erzielt.
Haben Sie einen Lieblingskomponisten?
Nein, eigentlich nicht. Die Qualität und Vielfalt der Schweizer Kompositionen ist äusserst erfreulich und über die Grenzen hinaus bekannt. Das ist an internationalen Wettbewerben immer wieder zu sehen. In diesem Jahr habe ich ein Konzert ausschliesslich mit Schweizer Literatur durchgeführt und hatte keinerlei Mühe bei der Programmwahl. Diese Tatsache zeigt auf, wie gross die Auswahl guter Schweizer Literatur ist.
At the Crossroads
Komponist: Oliver Waespi (Jg. 1971)
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Eigenverlag Oliver Waespi – Werkliste
Anschauen
- Beitrag des MDR über das Konzertprojekt in Jena (auf Deutsch)
Lesen
- Konzert-Kritik des bekannten Dietmar Ebert (auf Deutsch)
- Artikel «Waespi at Crossroads for new orchestra and brass band link» (auf Englisch)