Kommenden September tritt das Symphonische Blasorchester Schweizer Armeespiel mit dem Brass-Quintett Geneva Brass und zwei Jugendmusikformationen an einem gemeinsamen Konzert auf. Das Programm «Voyage américain» (Amerikareise) bietet eine Reise durch die facettenreiche Musiklandschaft der USA.
Für das erste Konzert der Saison 2023/24 bringt das Brass-Quintett Geneva Brass im Rahmen der Konzertreihe «Rendez-vous du Geneva Brass» das Symphonische Blasorchester Schweizer Armeespiel unter der Leitung von Gaudens Bieri und die beiden Jugendmusikformationen Cadets de Genève und Ondine Genevoise zusammen.
Beispiellose Zusammenarbeit mit didaktischem Ziel
Das mit Unterstützung des Genfer Kantonalmusikverbands organisierte Konzert wartet mit einer einmaligen Dynamik auf, die insbesondere in «New York Cityscapes» von Jeff Tyzik zum Ausdruck kommt. Dieses Werk interpretiert Geneva Brass gemeinsam mit dem Symphonischen Blasorchester Schweizer Armeespiel.
Das Konzert hat – indirekt – auch ein didaktisches Ziel. Lionel Walter, Trompeter von Geneva Brass und Konzertkoordinator, fasst zusammen: «Es lag uns am Herzen, jungen Musikerinnen und Musikern aus Genf eine Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren, und vor allem auch das Symphonische Blasorchester Schweizer Armeespiel – eines der besten Orchester des Landes – zu hören. Das dürfte, so hoffen wir, zusätzlich motivieren und weitere junge Menschen für diese Musik begeistern.»
Bernstein und Sinatra
Ganz im Sinne der Nachwuchsförderung werden die Cadets de Genève und Ondine Genevoise das Konzert eröffnen, das unter dem Programmtitel «Voyage américain» (Amerikareise) die Eigenart und Vielfalt der USA näherbringt.
Diesen Kontext wird das Symphonische Blasorchester Schweizer Armeespiel in einem zweiten Teil hervorragend veranschaulichen – insbesondere die Ouvertüre der Operette «Candide» von Leonard Bernstein, die auf der gleichnamigen philosophischen Erzählung basiert, die von Voltaire in Genf geschrieben wurde. Den Abschluss bildet ein eindrückliches Finale, bei dem alle Protagonistinnen und Protagonisten des Abends für das berühmte Stück «New York, New York» von Frank Sinatra zusammen auf die Bühne kommen.
Drei Fragen an Gaudens Bieri
Wie entstand die Idee, mit einem Blechbläserquintett – genauer gesagt mit der Geneva Brass – zusammenzuarbeiten?
Wir spielen jedes Jahr fünf oder sechs Programme, die sich an ein unterschiedliches Publikum richten und sich jeweils irgendwo zwischen Kammermusik und Openair-Konzert bewegen. Die Idee, eine ungewöhnliche Solistin, einen ungewöhnlichen Solisten einzuladen, entstand im Gespräch mit Philippe Monnerat, unserem Chef Einsatz. Und so kam Geneva Brass ins Spiel. Lionel Walter (Trompete), David Rey (Posaune) und Eric Rey (Tuba) sind ehemalige Militärmusiker, die ihre WK auch im Symphonischen Blasorchester absolviert haben. Nach ersten Gesprächen hat mich diese Formation überzeugt und wir haben mit der Konzeptentwicklung begonnen. So entstand die Idee, mit Geneva Brass in Genf ein Konzert durchzuführen.
Können Sie uns mehr über Jeff Tyziks «New York Cityscapes» verraten?
Jeff Tyzik ist ein zeitgenössischer amerikanischer Komponist, der in den vergangenen 40 Jahren über 500 Werke orchestriert, arrangiert und komponiert hat. Das von uns interpretierte fünfteilige Stück ist in seiner Art einzigartig. Es ist Ausdruck der DNA des New Yorker Jazz und ruft die grossen Marching Bands mit ihren Pfeifen in Erinnerung. Es entfaltet einen mitreissenden Groove, ist originell und schwungvoll – und gleichzeitig ist es ein anspruchsvolles Stück.
Haben Sie Ihr Programm so gestaltet, dass es für die jungen Instrumentalisten und Instrumentalistinnen besonders interessant ist, die mit Ihnen auf der Bühne stehen werden?
Ja, definitiv. Ich halte es für wichtig, dass die junge Generation die Bandbreite des Repertoires von Blasorchestern entdeckt. Auf dem Programm stehen ein Klassiker von Martin Ellerby, hochkarätige zeitgenössische Musik von David Maslanka, ein so gut wie nie gehörtes Werk von Frank Ticheli, Perlen der jüngeren Musikgeschichte von Lenny Bernstein und zum Schluss eine Ode an New York. Wer weiss, vielleicht bringen wir damit den Saal zum Beben.