Werner Stöckli war in der Blasmusik, vor allem in der der Brassband-Welt, als Bläser, Förderer der Jugend und als Dirigent aktiv. Nun ist der «grosse» Musiker 85-jährig verstorben.
Werner Stöckli und der Musikverein Reitnau – zwei Elemente, die zueinander gehören, fest miteinander verwachsen und mit der Zeit schon fast schon eins geworden sind. Vierzig Jahre lang hat Werner den Musikverein Reitnau dirigiert. Bis kurz vor seinem Tod hat er auf dem Es-Bass aktiv mitgespielt. Ende Juni am diesjährigen Musiktag in Rothrist wurde er für siebzig Jahre Blasmusik geehrt und zum Eidgenössischen Ehrenveteran ernannt. Entkräftet von seiner Krankheit hat er den Festakt ausgelassen, um dafür beim musikalischen Wettspiel auf der Bühne dabei zu sein. Das war ihm sehr wichtig.
Erinnerungen an einen leidenschaftlichen Blasmusikanten
Dem Musikverein Reitnau bleibt sein Feuer für die Blasmusik, sein unbändiger Wille, sein fast schon grenzenloses Engagement für die Bläserinnen und Bläser in Erinnerung: Wie er mit ihnen geprobt hat. Das obligate Klopfen mit dem rechten Fuss, um den Rhythmus einzuteilen. Zu erleben, wie ihn eine Melodie mitreissen und berühren konnte, wenn sie gefühlvoll und gekonnt interpretiert wurde. Oder wie er uns angeleitet hat, den Dreifachzungenschlag auf dem Velo zu trainieren, immer schön steigern, im Takt der Pedalumdrehung. Dank dieser Methode sei man auch schneller wieder daheim nach der Musikprobe, meinte er.
Die Musikantinnen und Musikanten des Musikvereins Reitnau sind zusammen mit Werner älter geworden. Bindungen und Beziehungen haben sich entwickelt, oft wurde aus dem Lehrer-Schüler-Verhältnis von früher Freundschaft. Man hat sich gegenseitig geschätzt, sich füreinander interessiert – und man hat einander vertraut. Darum ist mit Werner Stöckli nicht nur ihr Ehrendirigent gestorben, viel mehr trauern die Reitnauer um einen Weggefährten, Mentor und lieben Freund.