Die beiden musiXmaX-Konzerte am 22. und 23. Oktober 2022 in Niederlenz und Beinwil am See boten eine Vielfalt von Melodien und Eindrücken aus verschiedenen Bergregionen der Welt. Der erste und schwierigere Konzert-Teil war effektiv eine Bergtour, ein steiler Aufstieg war das Einstudieren, das Gipfel-Erlebnis die Aufführung auf der Bühne.
Nach dem kurzen Eröffnungsstück «Hymn to the Mountain» von E. Crausaz folgte ein längerer Ausflug ins Aostatal. Zwischen Stürmen und gefährlichen Szenen spielte ein Blockflötenquartett mittelalterlich angehauchte Weisen, «Poème Montagnard» von J. van der Roost. Auch das nächste Stück forderte volle Aufmerksamkeit, vom Orchester und ebenso vom Publikum. Darin hat der Komponist James Barnes seine Ferien-Eindrücke aus den Berner Alpen verarbeitet. Wie der Ansager passend meinte, habe Barnes wohl die Mentalität der Bevölkerung nicht kennengelernt, sonst wäre «Alpine Holiday» kaum in einem so schnellen Tempo geschrieben worden.
Auf Weltreise
Nach der Pause begann eine kleine Weltreise. Wunderschöne Klänge bot das Stück «Primavera – Beautiful Mountain Winds» (S. Yagisawa). Es beschreibt den Frühling in der Region Yamanashi im Süden der sogenannten Japanischen Alpen, deren höchster Gipfel der Vulkan Fuji ist. Mitreissende Tänze im 7/8-Takt und melancholische Volksmelodien mit eindrücklichen Soli von Flöte, Saxophon und Euphonium bot das Werk «Mazedonia» von Mario Bürki. Der höchste Berg im heutigen Nordmazedonien ist immerhin über 2700 m hoch. Fulminant und mit sehr eingängigen Melodien reiste das Harmonieblasorchester musiXmaX zuletzt nach Südamerika. Dies mit «Tintin – Prisoners of the Sun» (D. Brossé/J. de Meij), einem Musical, das auf den Abenteuern von Tim und Struppi basiert.
Selbst die Zugaben hatten noch einen Bezug zur Bergwelt: «In the Hall of the Mountain King» (E. Grieg/L. Conley) und ein Ausschnitt aus «Cry of the Celts» (R. Hardiman/P. Graham) aus dem schottischen Hochland. Ein herzliches Dankeschön ging an alle, die zu diesem Konzert beigetragen haben, aber vor allem an den «Bergführer», den Dirigenten Roland Fröscher.