Das Blasorchester Siebnen (BOS) erreichte an der «European Championship for Wind Orchestras» (ECWO) den guten fünften Platz. Bei diesem internationalen Wettbewerb im französischen Amiens traten am Wochenende des 6. und 7. Mai sieben hochkarätige europäische Höchstklasseorchester gegeneinander an. Ein Rückblick auf ein Wochenende voller musikalischer Höhepunkte und unvergesslicher Erlebnisse.
Das Abenteuer beginnt am Samstagmorgen, 6. Mai, in aller Früh am Bahnhof in Siebnen. Mit dem Zug reisen wir via Zürich nach Paris. Dort werden wir von zwei Cars erwartet, welche uns nach Amiens chauffieren – eine willkommene Gelegenheit für ein kleines Nickerchen. In Amiens erklingen nämlich um etwa 15 Uhr, nur wenige Minuten nach unserer Ankunft, bereits die ersten Töne der letzten Probe für den Auftritt am Sonntag.
Persönlicher Support durch den Komponisten
Auch José Suñer Oriola, der Komponist des Selbstwahlstücks «Bäume von Einsiedeln», begleitet uns während des ganzen Wochenendes. Er hört an dieser Probe zum ersten Mal Ausschnitte aus seinem Werk von einem echten Orchester statt vom Computer gespielt. Seine warmen und motivierenden Worte geben dem BOS erneuten Ansporn, sich am nächsten Tag in Höchstform zu zeigen.
Am Sonntagmorgen fahren wir nach einem herzhaften Frühstück zum Megacité Amiens, wo sich der «Jules Verne»-Konzertsaal befindet. Nach kurzem Einspielen reihen wir uns registerweise vor dem Bühneneingang ein und warten gespannt auf den Moment, auf den wir uns monatelang vorbereitet haben. Jetzt gilt es ernst! Vor Ort im Publikum, aber auch zu Hause an den Bildschirmen warten unsere Familien und Freunde bereits gespannt auf die ersten Töne des Aufgabenstücks.
Einsiedelns Bäume erklingen in Amiens
Das BOS unter der Leitung von Blaise Héritier meistert trotz der ungewohnten Akustik die rhythmisch komplexen und virtuosen Passagen von «Mouvements Frénétiques» (Alexandre Kosmicki) und spielt eine grossartige Fassung des dynamischen und aufgeregten Stücks.
Auch in «Bäume von Einsiedeln» zeigt sich das BOS von seiner besten Seite: Mal erhebt sich ein prächtiger Choral, der die Errichtung der Einsiedler Abtei musikalisch vertont, mal erklingen die filigranen und magischen Klänge des Waldes und seiner Bewohner. Gegen Ende des siebensätzigen Meisterwerkes erklingt das epische Finale, in welchem mit kriegerischen Trommeln, mächtigen Melodien im Blech und virtuosen Läufen der Holzbläser die Schlacht von Morgarten in den Konzertsaal gebracht wird.
Es ist ein gelungener Auftritt des Blasorchesters Siebnen und so darf sich das BOS in der anschliessenden Rangverkündigung über den guten fünften Platz mit 93,17 Punkten freuen. Den ersten Preis ergattert das norwegische Orchester «Musikkforeningen Nidarholm», der zweite Preis geht an das belgische Orchester «Koninklijke Harmonie van Peer» und auf dem dritten Podestplatz steht das französische «Orchestre d’harmonie de la Région Centre».