Das Festival «aVENTura» findet vom 8. bis 10. September 2023 im Südpol Kriens-Luzern statt. Es bietet allen etwas – vom Profi über Amateurinnen, Studierende, Wissenshungrige bis hin zu Musikbegeisterten: Konzerte mit renommierten Formationen, Workshops, Masterclass, Talks, Vorträge und Podiumsdiskussionen.
Als Höhepunkt des Jahrs der Schweizer Blasmusikliteratur 2023 (JSL23) stellt «aVENTura» Schweizer Komponisten und ihre Werke in den Fokus, mit dem Ziel, Traditionen zu wahren und Schweizer Komponisten zu ehren, die unsere Geschichte geprägt haben. Gleichzeitig regt das Jahresthema dazu an, aufstrebende Werke und ihre Künstler/innen sowie Genres zu entdecken und ermutigt Musikvereine, vermehrt Schweizer Stücke aufzuführen. Das Festival bietet Besucherinnen und Besuchern eine Plattform zum Austausch, zum Kennenlernen neuer und bekannter Gesichter sowie zur Nutzung von Synergien.
Präsentation von nahezu 30 Werken
Die Arbeitsgruppe rund um den künstlerischen Leiter Felix Hauswirth, den Konferenzvorsitzenden Peter Schmid und den JSL23-Projektleiter Stéphane Delley freut sich, dass an diesem Festival-Wochenende fast 30 Kompositionen von über 20 Schweizer Komponisten präsentiert und aufgeführt werden.
Die ganze Palette der Schweizer Blasmusik wird aufgezeigt: Musik für Kammerensemble, Brass Band und Blasorchester. «Es sind Werke unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade dabei, damit wir allen interessante Literatur bieten können», betont Felix Hauswirth.
Drei Uraufführungen
Die älteste Komposition, die am Festival aufgeführt wird, stammt von Joachim Raff (1822–1882) und ist 1873 entstanden. Das jüngste Werk «Dystopia» von Gauthier Dupertuis (Jg. 1997) wurde erst vor wenigen Wochen komponiert. Sein Kammermusikwerk wie auch die Kompositionen «Reste Mes Amours» für Brass Band von Aurélien Darbellay (Jg. 1992) und «Resilience – Le jour d’après» von Adrian Perera (Jg. 1998) feiern am Festival ihre Premiere.
Adrian Perera und seine Komposition «Resilience – Le jour d’après»
Über Adrian Perera und seine Komposition haben wir im Unisono 4/23 berichtet.
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14 Neuorchestrierungen
Weiter ist die Idee der SBV-Musikkommission umgesetzt worden, Kompositionen neu zu instrumentieren, um einerseits vergriffene Werke neu aufzulegen und um sie andererseits mit zeitgemässer Orchestrierung wieder attraktiv zu machen. Die Arrangeure für die Neuinstrumentationen sind durch die Projektgruppe ausgewählt worden.
«Es sind alles bekannte Persönlichkeiten und wir sind sehr glücklich mit unserer Wahl», freut sich Felix Hauswirth und nennt ein Beispiel: «Wir wussten, dass Oberst Philipp Wagner in der Vergangenheit sehr erfolgreich ein Werk von Hans Moeckel neu orchestriert hat. So war es naheliegend, ihm Moeckels ‹Landschaften-Suite› zur Neuinstrumentation anzuvertrauen. Jean Daetwylers Komposition ‹Major Davel› hatte er schon selbst aufgeführt und ihre Schwachstellen waren ihm daher bekannt.»
Masterclass Dirigieren
«Wir freuen uns ganz besonders, dass es gelungen ist, mit ‹aVENTura› erstmals die vier Hochschulen für Musik von Basel, Bern, Fribourg und Luzern zu einem gemeinsamen Projekt zu vereinen», bestätigt Felix Hauswirth den Programmpunkt. Je zwei Studenten pro Institut werden von deren vier Hauptfachdozenten Hervé Grélat (Luzern), Jean-Claude Kolly (Fribourg), Bjørn Sagstad (Basel) und Rolf Schumacher (Bern) im Rahmen der öffentlichen Masterclass unterrichtet. Festivalbesuchende schauen dabei zu und erleben die Maestros von morgen hautnah.
Auch bei der öffentlichen Probe des Symphonischen Blasorchesters Schweizer Armeespiel am Freitagnachmittag kann man live dabei sein. Am abendlichen Galakonzert werden ausserdem Gastdirigenten zum Einsatz mit dem renommierten Orchester kommen. Je ein Student pro Hochschulinstitut darf das Armeespiel vor Publikum durch eine der grossartigen Schweizer Kompositionen leiten. Sie werden während der öffentlichen Probe am Nachmittag erstmals vor dem Orchester stehen.
Livesendung im Radio und Konzerte
Der Samstag steht im Zeichen eines Talks über die Zusammenarbeit des SBV und der Militärmusik, dem Workshop-Konzert mit dem Kammerensemble des Symphonischen Blasorchesters Schweizer Armeespiel zum Abschluss der Masterclass sowie einer Podiumsdiskussion zum Thema Schweizer Blasmusikliteratur. Letztere wird durch den Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband organisiert. Danach folgt ein Networking-Apéro.
Die bekannte Radiosendung «Le kiosque à Musique» von RTS1 wird um 11 Uhr live vor Ort ausgestrahlt. Das ist bestimmt ebenso spannend zum Beobachten und Zuhören wie das anschliessende Open-Air-Platzkonzert. Abends stehen wiederum zwei erstklassige Konzerte an: In der Grossen Halle erklingen nacheinander die Brass Band Fribourg und das Blasorchester der Stadtmusik Luzern.
Wissenswertes und spannende Diskussionen
Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit Präsentationen, bei denen das Publikum zu Gast sein darf:
- Die Schweizer Werke, die für die internationalen festlichen Musiktage Uster entstanden sind – mit Robert Fink
- Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage über die bedeutendsten Schweizer Bläserwerke – mit Felix Hauswirth
- Vorstellung der neuen Datenbank der Schweizer Literatur Swisswindrep.ch – mit Stéphane Delley
Anschliessend kann das Podiumsgespräch zur Aussenwirkung von
Schweizer Kompositionen mit Fachleuten aus dem Ausland verfolgt werden, bevor mittags ein weiteres Platzkonzert folgt. Am Nachmittag kommen Maestras der Schweizer Blasmusikszene zur Sprache. Zum Abschluss des Festivals steigt um 14 Uhr das letzte Konzert mit dem Blasorchester der Jugendmusik Kreuzlingen.
Programmheft mit Details
Das Festival «aVENTura» bringt die gesamte Schweizer Blasmusikszene im Südpol (Kriens) zusammen! Entdecken Sie die neu überarbeiten Werke von bekannten Schweizer Komponisten für Blasorchester, Brassband und Kammerensemble an den Konzerten mit hochklassigen Formationen!
Das Programmheft enthält detaillierte Angaben zu allen Programmpunkten, die Konzertprogramme sowie Informationen zu den Schweizer Kompositionen:
Programmheft «aVENTura»
Weitere Infos auf www.windband.ch/aventura