Liebe Leserin, lieber Leser
Als überzeugte und engagierte Partnerin der Branche fördert die SRG das Schweizer Musikschaffen durch die Ausstrahlung von Schweizer Titeln aller Musikrichtungen – zeitgenössische Musik, Hip-Hop oder Volksmusik. Schweizer Künstler fördert sie gleich doppelt: direkt, durch den Erwerb ihrer Ausstrahlungsrechte (via SUISA und SWSSPERFORM) im Wert von mehreren zehn Millionen Franken, und indirekt durch ihre Medienarbeit.
In diesem Sinn wird die SRG mit ihren Unternehmenseinheiten (RTS, RSI, RTR und SRF) der Volksmusik auch 2024 einen festen Platz einräumen. Nach dem Jahr 2023, das stark von der Folklore und dem Eidgenössischen Volksmusikfest in Bellinzona geprägt war, rückt nun die Blasmusik und die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Blasmusikverband (SBV) in den Vordergrund. Diese Partnerschaft freut uns besonders, da sie neue Aufnahmen von Titeln ermöglicht, die von Musikvereinen aus allen Regionen der Schweiz gespielt werden. Deren Ausstrahlung wird zudem den Erwartungen des Publikums und der Medien gerecht: Die SRF Musikwelle sendet täglich zirka 10 Aufnahmen von Schweizer Blasmusikformationen – also über 3650 – zusätzlich zur wöchentlichen Radiosendung. Die Partnerschaft zwischen SRG und SBV wird ihren Zenit am 30. November 2024 am Blasmusikfestival in Bern erreichen, das durch mehrere TV- und Radiosendungen abgedeckt wird. Das Engagement der SRG geht indes weiter: Auch andere namhafte Veranstaltungen wie das Eidgenössische Akkordeon Musikfest in Sursee (1./2. Juni), verschiedene Kantonalmusikfeste und der Schweizer Chorwettbewerb erhalten eine Plattform.
Auch wenn dieser kurze Einblick dem Volksmusikprogramm der SRG nicht gerecht wird, zeugt er doch von der engen Verbundenheit mit dem Schweizer Kunstschaffen. Dies beweist die diesjährige Erneuerung der «Charta der Schweizer Musik», einer seit 20 Jahren bestehenden Verbindung mit mehreren Branchenverbänden, mit der die Ausstrahlung von Schweizer Titeln auf allen Radiokanälen der SRG schrittweise erhöht wurde.
Diese für die Schweizer Musik sehr wichtigen Massnahmen werden derzeit in Frage gestellt.
Die Finanzierung des Service Public wird mit der Initiative «200 Franken sind genug» erneut bekämpft. Deren Annahme hätte die Halbierung der Mittel der SRG zur Folge. Die Auswirkungen auf die Programme der SRG – und damit auch auf das Musikangebot – wären katastrophal.
Der Gegenvorschlag des Bundesrates, die Senkung der Gebühren auf 300 Franken, übt zusammen mit dem Verlust des Inflationsausgleichs und dem drastischen Rückgang der Werbeeinnahmen ebenfalls grossen Druck auf die SRG-Budgets aus.
Die Schweizer Musikszene und die SRG müssen sich deshalb gemeinsam für eine ansprechende Programmgestaltung, aber auch für den bestmöglichen Erhalt der finanziellen Mittel einsetzen.