Dort wo der Rhein den Bodensee verlässt, liegt das mittelalterliche Städtchen Stein am Rhein, dessen Stadtmusik dieses Jahr ihren 150. Geburtstag feiert. Wir lassen die Musikantin Heidi Müller berichten.
27 Musiker gründeten im Jahre 1874 die Feldmusik Stein am Rhein, die bereits zwei Jahre später in Stadtmusik Stein am Rhein umbenannt wurde.
Ein Musikverein erlebt viel in 150 Jahren: Wir blicken zurück auf zahlreiche Stunden des Musizierens und Beisammenseins, der Geselligkeit und des Miteinanders, der Fröhlichkeit und Traurigkeit, der guten und weniger guten Zeiten, der Erfolge und Niederlagen, der Harmonie und der Unstimmigkeiten.
Das Jubiläumskonzert als Höhepunkt
Was es braucht, dass ein Verein seine 150-jährige Geschichte feiern darf? Das Miteinander spielt eine bedeutende Rolle, aber auch Proben, fleissiges Üben und der Zusammenhalt gehören zur Erfolgsgeschichte. Diese Elemente und der wertvolle Beitrag aller ehemaligen und aktuellen Mitglieder lassen uns nun auf zahlreiche lokale, kantonale, Schweizer und internationale Anlässe, Konzerte, Wettbewerbe und Reisen zurückblicken.
Dieses Miteinander gipfelte Anfang August im Höhepunkt des Jubiläumsjahres: Im Klostergarten des Klosters St. Georgen und in der Stadtkirche durfte wir den hohen Geburtstag festlich feiern. Das Jubiläumskonzert in dieser einmaligen Kulisse wurde zu einem der schönsten Anlässe, den ich als langjähriges Mitglied der Stadtmusik erleben durfte.
Eine Uraufführung zum hohen Geburtstag
Aus musikalischer Sicht war das Highlight sicher die Uraufführung des eigens für die Stadtmusik komponierten Stücks «High Ground». Es ist ein besonderes Glück und eine Ehre, dass wir den in der Blasmusikszene bestens bekannten Komponisten Oliver Waespi dafür gewinnen konnten. Er brachte seinen persönlichen Bezug zu Stein am Rhein in sein Werk ein.
Unser langjähriger Dirigent Stefan Hundertpfund übte dieses wunderbare Musikstück mit uns ein, und wir duften es mit grosser Freude und Stolz den zahlreich anwesenden treuen Gästen vortragen. Die Atmosphäre in den klösterlichen Gemäuern, die Anwesenheit des Komponisten und von Vertretern des Schaffhauser Blasmusikverbandes, der lokalen Behörde, Sponsoren und uns nahestehenden Personen liessen dieses Jubiläumsfest für alle zu einem unvergesslichen Ereignis werden.
Dank der perfekten Organisation durch das OK und dem Einsatz von allen Mitgliedern und Freunden wird dieser Anlass noch lange über die ehrwürdigen Mauern des Klosters St. Georgen nachklingen. Und wer weiss, vielleicht werden die Klänge von «High Ground» dereinst von ganz oben in der Schweiz durch andere Musikvereine weitergetragen? Ins Herz der Schweiz und darüber hinaus. Aber, und da bin ich mir ganz sicher, auch in die Herzen von vielen Musizierenden und Zuhörenden.