Sales Kleeb ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Er war Komponist, Musikpädagoge, Dirigent, Lehrer und Trompeter – und ein prägendes Gesicht des Zuger und Schweizer Musiklebens. In einer Podcast-Serie erzählt er über 100 Geschichten aus seinem Leben.
Der Innerschweizer Sales Kleeb ist am 30. März im Pflegezentrum Luegeten in Menzingen verstorben. Ihm wurde die Musik in die Wiege gelegt: Er erblickte am 23. Februar 1930 in Richenthal LU als sechstes und zweitjüngstes Kind der Lehrer- und Musikerfamilie Kleeb-Ruckstuhl das Licht der Welt.
Lehrer, Dirigent und Pädagoge
Sales Kleeb besuchte das Lehrerseminar in Hitzkirch und studierte Musiktheorie und Komposition. Von 1951 bis 1960 unterrichtete er als Primarlehrer in Richenthal, dirigierte erste Musikgesellschaften, später auch Militärspiele.
Anschliessend bildete er sich an der Musikakademie Zürich zum Dirigenten weiter und zog in den 1960er Jahren nach Zug. Von 1962 bis 1987 war er Dirigent des Jugendblasorchesters der Stadtmusikschule Zug (Kadettenmusik der Stadt Zug). Ab 1967 leitete er die Musikschule Zug, reformierte sie grundlegend und war Mitbegründer des Verbandes Musikschulen Schweiz (VMS).
Mehrfach ausgezeichneter Komponist
Zudem wirkte er als Komponist und Experte. Als Komponist hinterliess er ein umfangreiches Werk – Blasorchesterliteratur, Chor- und Kirchenmusik sowie Kammermusik. Er wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Alberik-Zwyssig-Preis und dem Stephan-Jaeggi-Preis. Mehrere seiner Kompositionen wurden als Pflichtstücke an Wettbewerben gespielt.
Sales Kleeb war Ehrenbürger seiner Geburtsgemeinde Richenthal und Ehrenmitglied verschiedener Musikverbände. Noch bis ins hohe Alter blieb er der Musik verbunden – als Mentor, Juror und unermüdlicher Förderer junger Talente.
112 Geschichten aus dem Leben von Sales Kleeb
Einen bleibenden Wert haben Sales Kleeb und seine Freunde mit der App «iSales Kleeb» geschaffen. Hier erzählte der Innerschweizer 2011 über Stunden seine Geschichte – zum Beispiel, wie er als Sechstklässler seinen Vater (Lehrer und Gemeinderat) stundenweise ersetzen musste. Dazu kamen Anekdoten aus der Jugend, aus dem Lehrerseminar, von den ersten Stellen, von der Kadettenmusik der Stadt Zug, von der Musikschule Zug, von der Zeit nach der Pensionierung usw.
Sales Kleebs Erzählungen sind ein Stück Zeitgeschichte und auch ein Dokument über die Blasmusik am Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf der Website von Sohn Andreas Kleeb können die Beiträge als Podcast im MP3-Format angehört werden. Es lohnt sich!
Sales Kleebs charmante Art, sein verschmitztes Wesen und seine profunde Sachkenntnis werden in Erinnerung bleiben.
Werk und Auszeichnungen von Sales Kleeb
- Kompositionen für verschiedene Ensembles
- Aufgabenstücke für den Schweizerischen Brass Band Wettbewerb in Montreux und für das Eidgenössische Musikfest
- 2004: Uraufführung der Johannes-Messe in der Hofkirche Luzern
- Diverse Kompositionspreise u.a. von der «Union Européenne de Radiodiffusion» und Sonderpreis des Alberik-Zwyssig-Preis-Wettbewerbs für Chorkompositionen
- 2008: Uraufführung der «Zuger Fronleichnams-Messe»
- 1988: kultureller Anerkennungspreis des Regierungsrates des Kantons Zug
- 1990: Stephan-Jaeggi-Preis des Eidgenössischen Musikverbandes (heute SBV)
- 2004: Ehrenbürgerrecht der Heimatgemeinde Richenthal
- Ehrenmitglied des Verbandes der Musikvereine des Kantons Zug, des Schweizerischen Musikpädagogischen Verbandes (SMPV) sowie der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Jugendmusik und Musikerziehung (SAJM)
Quelle: Website isaleskleeb.ch