Die Brass Band Treize Etoiles verteidigte beim 48. Schweizerischen Brass Band Wettbewerb ihren Titel als Schweizer Meisterin. Damit sicherte sie sich in diesem Jahr den dritten Sieg bei gleich vielen Wettbewerben. Die zweitplatzierte Brassband Bürgermusik Luzern gewinnt das zweite Ticket für den Europäischen Brass Band Wettbewerb 2024. Arsène Duc erhielt den «Verdienstpreis» des Schweizerischen Brass Band Verbands.
Am Wochenende vom 25. und 26. November empfing das KKL Luzern in zwei fast immer vollen Sälen nicht weniger als 65 Brass Bands – aufgeteilt in sechs Kategorien. Tatsächlich waren bereits mehr als eine Woche vor der Veranstaltung alle Billette ausverkauft. Gewonnen hat die Brass Band Treize Etoiles, als amtierende Europameisterin und Schweizer Meisterin unter der Leitung von Frédéric Théodoloz. Damit schaffte die Walliser Band den Grand Slam und gewann alle Wettbewerbe, an denen sie in diesem Jahr teilnahm: den europäischen Wettbewerb, den Besson Swiss Open Contest und den Schweizerischen Brass Band Wettbewerb.
Luzern nach dem Aufgabestück an der Spitze
Nach dem Aufgabestück «Hypercube» von Oliver Waespi lag die Brassband Bürgermusik Luzern unter der Leitung von Michael Bach an der Spitze, vor Treize Etoiles und der Brass Band Fribourg (Florent Didier). Das Selbstwahlstück brachte die Rangliste etwas durcheinander. Es war die Liberty Brass Band (SG), angeführt von Stefan Roth – am Ende Gesamtvierte – mit «Midnight’s Butterflies» von Maurice Donnet-Monay, die vor der Valaisia Brass Band (VS) mit Arsène Duc und «Antiphonies» von Oliver Waespi gewann. Mit «Karma» von Ludovic Neurohr belegte die Brass Band Treize Etoiles den dritten Platz. Als Fünfte in dieser zweiten Runde büsste die Brassband Bürgermusik Luzern mit «Sunrise with Sea Monsters» von Oliver Waespi am Ende einen Platz ein und landete auf der zweiten Treppe des Podiums.
Luzerner Euphonist, Cornetistin aus dem Wallis
Dieses Ergebnis sichert den Luzernern das Ticket für den Europäischen Brass Band Wettbewerb 2024 in Palanga, Litauen. Die Brass Band Treize Etoiles ist als Europameister automatisch qualifiziert. Die Valaisia Brass Band belegte als Vierte beim Aufgabestück den dritten Platz in der Endwertung.
In der Kategorie «Höchstklasse» gab es zwei Spezialpreise zu gewinnen. Der Preis für das beste Euphonium im Pflichtstück ging an Jérôme Müller von der Brassband Bürgermusik Luzern. Die Jury des Selbstwahlstücks, für die Ernennung des Solistenpreises zuständig, verlieh diesen an Mathilde Roh, Solo-Cornetistin der Brass Band Treize Etoiles.
Euphonia kehrt zum Sieg zurück
In der Kategorie «Elite» hatten die Bands viel zu tun, um das beeindruckende «Blue Horizons» von Bertrand Moren zu meistern. Es war das Ensemble de cuivres Euphonia (FR), zum letzten Mal unter der Leitung von Michael Bach, das mit insgesamt 98 Punkten gewann und damit nach dem Jahr 2021 wiederum siegte. Es liegt mit einer Einheit vor den Luzerner BML Talents, geleitet von Patrick Ottiger. Die Brass Band Kirchenmusik Flühli (LU) unter der Leitung von Armin Renggli komplettiert das Podium mit 94 Punkten. Der Spezialpreis in dieser Kategorie ging an die Brass Band Harmonie Neuenkirch (LU) für die beste Bassposaune.
Die vierzehn Bands, die in der 1. Klasse antraten, interpretierten dieses Jahr «Sinfonietta N° 3» von Etienne Crausaz. Der Sieg ging mit 96 Punkten an die Walliser Brass Band Treize Etoiles, B-Formation. Sie erzielte zwei Punkte mehr als die Brass Band Cazis (GR) unter der Leitung von Robin Bartholini. Die Bündner Band ist das einzige Ensemble, das im Jahr 2024 in die «Elite» aufsteigt, da die Brass Band Treize Etoiles B bei der Anmeldung keinen Aufstiegswunsch geäussert hat.
Die AEW Concert Brass Fricktal (AG) unter der Leitung von Florentin Setz belegt mit 93 Punkten den dritten Platz. Den Spezialpreis in dieser Kategorie gewinnt das Euphonium der Brass Band Lötschental (VS).
4. Klasse ausschliesslich aus Luzern
Die Bands der 2. Klasse befassten sich mit «SINFONIETTA No.1» von Marc Jeanbourquin. Mit 98 Punkten gewann die Brass Band Feldmusik Escholzmatt (LU) unter der Leitung von Zeno Schmidiger und sicherte sich zudem den Spezialpreis für das beste Solo-Cornet. Sie waren den Wallisern der Constellation Brass Band B (Olivier Vergères) um eine Länge voraus. Die Berner der Musik Frohsinn Oberburg, geleitet von Jan Müller, belegen mit 96 Punkten den dritten Platz.
In der 3. Klasse brachte «Focus» von Fritz Voegelin der Musikgesellschaft Mühlau unter der Leitung von Peter Stadelmann mit 94 Punkten den Sieg. Die Aargauer gewannen ausserdem den Spezialpreis für das beste Perkussionsregister. Sie lassen die Brass Band Lengnau – aus demselben Kanton – (Markus Hauenstein) zwei Längen hinter sich und die Basler Brass Band Nordwestschweiz (Reto Näf) folgt drei Punkte dahinter.
Schliesslich konkurrierten vier Luzerner Bands in der 4. Klasse, wo «Resilience: the day after» von Adrian Perera als Stück diente. Der Sieg ging mit 97 Punkten an die Jugend Brass Band Oberer Sempachersee unter der Leitung von Mattia Klaus. Die Jugend Brass Band Michelsamt (Joel Spitaleri) und die Hinterländer Jugend Brass Band (Luca Frischknecht) belegten mit 95 bzw. 94 Punkten die Plätze zwei und drei.
Arsène Duc ausgezeichnet
Seit 2022 vergibt der Schweizerische Brass Band Verband (SBBV) seinen «Verdienstpreis», mit dem herausragende Leistungen oder Engagements im Rahmen oder zugunsten der Schweizerischen Brassband-Bewegung gewürdigt werden. Es steht unter der Schirmherrschaft von Ariane Brun, ehemalige Präsidentin und heute Ehrenmitglied des SBBV. In diesem Jahr wurde Arsène Duc, in Anerkennung seiner aussergewöhnlichen Erfolgsbilanz auf nationalen und internationalen Bühnen, zum Gewinner gekürt. Der Walliser Dirigent hat unter anderem zehn Schweizer Brassband-Meistertitel, einen Sieg beim Swiss Open Contest sowie bei der British Open Championship und einen Brassband-Europameistertitel vorzuweisen.
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