Am ersten Novemberwochenende wurde im Palazzo dei Congressi in Lugano «Maddalena» aufgeführt, die erste Oper für Blasorchester.
Mit etwas Lampenfieber nahmen die Mitglieder der Civica Filarmonica Mendrisio am Freitag, 3. November, ihre Plätze ein, um gemeinsam mit ihrem Dirigenten Carlo Balmelli das Publikum zur Premiere von «Maddalena» zu begrüssen. Nach einer kurzen Ansprache von Renato Bullani, einem der Organisatoren der Oper, öffnete sich schliesslich der Vorhang für diese vielbeachtete Produktion.
Musik über allem
«Maddalena» weist die typische Besetzung einer Oper auf, doch der wahre Star ist die Musik. Das karge, aber imposante Bühnenbild von Tobia Botta und die Regie von Diego Bernasconi teilten dem Chor der Oper Lugano, der von Andrea Cupia vorbereitet wurde, eine vielfältige, nicht nur musikalische Rolle zu: Das Ensemble nimmt am Geschehen teil und bindet die Inszenierung räumlich ein. Die theatralische Handlung ist minimal. Im Mittelpunkt stehen also das Blasorchester und die Stimmen, sowohl der Solisten als auch des Chors, mit Musik von Thomas Trachsel.
Lob vom Bundesrat
Das Programm im Palazzo dei Congressi konnte sich des Grusses von Bundesrat Ignazio Cassis rühmen. Er lobte die Initiative und die Arbeit all derer, die dazu beigetragen haben, «Maddalena» ins Leben zu rufen. Dem Dirigenten Carlo Balmelli und der Civica Filarmonica Mendrisio kann man in der Tat nur gratulieren, dass sie in der Lage waren, dieses grandiose Projekt vorzubereiten und durchzuführen, das eine enorme Anstrengung erforderte. Mit ihrem Applaus honorierte das Publikum ihre Leistung voll und ganz.
Das Libretto, das auf den Büchern Carlo Silinis basiert, bringt eine der Legenden des Mendrisiotto auf die Bühne, den Hexer von Cantone. Die musikalischen Bezüge zu den Prozessionen der Karwoche in Mendrisio ehren die Traditionen der Region Civica und ihres Direktors.
«Maddalena» wurde am Samstag, 4. und Sonntag, 5. November wiederholt; wir werden bald erfahren, ob die Oper, die dank dem gleichnamigen Verein entstanden ist, noch einmal aufgeführt wird, vielleicht auch ausserhalb der Kantonsgrenzen des Tessins.