Der Bündner Musikverband hat an seiner Delegiertenversammlung in Zernez auf das erfolgreiche Transformationsprojekt «Glanz und Trompete» zurück und aufs Kantonale Musikfest im Juni in Klosters ausgeblickt. Alle Anträge des Vorstands wurden diskussionslos und einstimmig gutgeheissen. Von den zahlreichen Gästen kamen motivierende Worte.
«Was für eine komische Zeit, in der wir leben», stellte Verbandspräsident Andy Kollegger zum Auftakt der Versammlung fest. Er bezog sich damit auf die steigenden Preise, die weltweiten Konflikte und die drohende Energieknappheit, um gleichzeitig festzustellen, dass die (Blas-)Musik Antworten auf die meisten Herausforderungen dieser Zeit kenne. «Die Krankenkassenprämien sind teuer, aber die Blasmusik ist unbezahlbar, so Kollegger.
Erfolgreiches Transformationsprojekt
Neben den ordentlichen Verbandsgeschäften, die von den 122 stimmberechtigten Delegierten diskussionslos und einstimmig genehmigt wurden, blickte Verbandspräsident Kollegger auf das Transformationsprojekt «Glanz und Trompete» zurück. Ziel des Projektes war es, die Blasmusik beim Zielpublikum (unter 17 Jahren) proaktiv als cool, modern, frisch, aufgeschlossen und auf gepflegtem/gutem Niveau zu zeigen. Ausgangspunkt war der Rückgang von Schülerinnen und Schülern, die eine Musikschule besuchen und ein Blasinstrument lernen.
Es durfte festgestellt werden, dass überaus hohe Klickraten in den Sozialen Medien und mehrere Millionen Impressionen auf allen Kanälen sowie eine erhöhte Sichtbarkeit und eine starke Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erzielt werden konnten. Es war eines der grössten Projekte, die der Musikverband in seiner Geschichte selbständig realisiert hatte. Bund und Kanton sowie verschiedene Partner haben das Transformationsprojekt substanziell unterstützt.
Motivierende Voten der Gäste
Der Zernezer Gemeindepräsident Domenic Toutsch hiess die Delegierten im Zentrum des Engadins herzlich willkommen. Er stellte die 1600-Personen-Gemeinde als Tor zum Nationalpark und als Kraftwerksgemeinde vor. Standespräsident Franz Sepp Caluori bezeichnete die Musik in seinen Grussworten als positive Kraft und rief den Delegierten zu: «Nutzen Sie diese Kraft». Gleichzeitig forderte Caluori die Delegierten auf, echt zu bleiben, denn neue Technologien wie KI würden dem «Echten und Ursprünglichen» eine erhöhte Bedeutung zukommen lassen.
Regierungsrat Martin Bühler seinerseits überbrachte die Grüsse der Bündner Regierung. Jede Blasmusik sei ein Teil des Herzstücks des kulturellen Zusammenlebens. Musik habe besonders in schwierigen Zeiten eine wichtige Bedeutung. Gleich in allen drei Kantonssprachen überbrachte Michel Graf als Vorstandsmitglied des Schweizer Blasmusikverbands die Grüsse des Dachverbands.
Jahr des «Kantonalen»
Grosse Aufmerksamkeit genossen auch die aktuellen Ausführungen zum bevorstehenden Kantonalen Musikfest. Zu diesem Fest werden sich anfangs Juni 63 teilnehmende Vereine in Klosters einfinden. Auf besonderes Interesse stiessen die Ausführungen zum Rahmenprogramm und zu den Angeboten des öffentlichen Verkehrs sowie die präzisierenden Erläuterungen zur Disziplin «Parademusik».
Die Versammlung wurde von der Societad da musica Zernez mustergültig organisiert und die Musica da Giuvenlis La Plaiv Zernez sorgte für den musikalischen Rahmen.