Der Schweizer Blasmusikverband (SBV) hat bereits vor einigen Jahren damit begonnen, Massnahmen zu ergreifen, um einerseits mehr Dynamik in die täglichen administrativen und finanziellen Abläufe des Verbands zu bringen und andererseits ein verfeinertes Leitbild zu schaffen. Die Optimierungsarbeit nimmt nun Gestalt an.
Im Jahr 2012 hat sich eine erste Arbeitsgruppe der Überarbeitung der Verbandsstrukturen und -prozesse gewidmet. Zum ersten Mal war in diesem Zusammenhang von «Optimierung» die Rede– ein Begriff, welcher der damaligen Verbandsführung sauer aufgestossen ist.
Damals ging mit der «Optimierung» einer Struktur meist einher, dass man grundlegende Umwälzungen, utopische Massnahmen oder sogar Entlassungen durchführen musste. Wie wir heute sehen, kann eine Optimierung auch darin bestehen, Kenntnisse und Arbeitsmethoden zu verbessern, stets die beste Leistung anzustreben sowie die personellen Ressourcen und ihre Kompetenzen aufzuwerten.
Strukturreformen
Es geht bei den Strukturreformen vor allem darum, die strategischen und operativen Aufgaben klar zu trennen und jedem Organ seine Rechte und Kompetenzen zuzuweisen. Mit diesem Ziel vor Augen hat seit 2018 eine neue Arbeitsgruppe das Leitbild des SBV und die notwendigen Strukturanpassungen erarbeitet. Letztere wurden 2020 von der neuen Verbandsleitung unter Koordination der Präsidentin in Angriff genommen. Von den acht festgelegten strategischen Zielen übernahm ich die Anpassung von Strukturen, Prozessen, Pflichtenheften und verschiedenen Instrumenten zur Verbesserung der Entscheidungswege. Mir obliegt zu optimieren und zu definieren, wer was in welchem Zeitraum und mit welchen Mitteln tut.
Musik, Kommunikation und Marketing
Im Rahmen dieser neuen Führung musste ein Parameter, der mit Nachdruck hervorgehoben wurde, allgegenwärtig sein: die Musik in den Mittelpunkt all unserer Handlungen zu stellen. Die Ernennung des Präsidenten der Musikkommission als Mitglied der Geschäftsleitung veranlasste uns dazu, unsere internen Entscheidungswege und Arbeitsmethoden zu optimieren. Die verschiedenen Tätigkeitsbereiche sind fortan nicht mehr unabhängig, sondern sie müssen gemeinsam koordiniert werden, um die festgelegten Ziele zu erreichen, die sich auf die Blasmusik und ihre Entwicklung konzentrieren. Das zweite wichtige Schlüsselelement bilden die Kommunikation und das Marketing, die eine Verbesserung des Informationsflusses und – vor allem – eine Vergrösserung unseres Bekanntheitsgrades sicherstellen sollen. Um den Erwartungen unserer Verbandsmitglieder gerecht zu werden und die oben genannten Ziele umzusetzen, haben wir die Geschäftsstelle durch die Schaffung von zwei Teilzeitstellen verstärkt. Eine Stelle dient der Unterstützung der Musikkommission im administrativen Bereich, die andere ergänzt den erwähnten Bereich der Kommunikation und des Marketings.
Optimale IT-Werkzeuge
Ferner werden wir bis zum 1. Januar 2023 die Redaktion des Magazins «unisono» in die Geschäftsstelle integrieren, die ab diesem Zeitpunkt auch als Redaktion des SBV tätig sein wird. Damit werden wir in der Geschäftsstelle sämtliche operative Aufgaben zusammenführen – mit einer neuen Leiterin an der Spitze. Die für die Gesamtkoordination wichtige Stelle der «Leiterin Geschäftsstelle» hat seit dem 1. Oktober 2022 Simone Langenbach inne. Es genügt nicht, nur die Strukturen anzupassen und die zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen anders einzusetzen. Wir müssen auch unsere IT-Tools optimieren. Aus diesem Grund haben wir IT-Tools für das tägliche Geschäft integriert, welche die Arbeit über Distanz erleichtern und die Effizienz bei der Findung von Entscheidungen sowie deren Umsetzung verbessern. Damit schaffen wir eine solide Grundlage, die wir den Mitgliedsverbänden und ihren angeschlossenen Einheiten ab Januar 2023 voll und ganz zur Verfügung stellen können. Und wir schliessen endlich die oft beklagte Kluft zwischen dem Dachorgan – der Führung des SBV – und seinen Mitgliedern.
Ständige Unbeständigkeit
Wie jede Organisation im Umbruch müssen auch wir uns kontinuierlich weiterentwickeln und neue Projekte und Konzepte angehen, um mit der heutigen Realität und den sich ständig ändernden Bedürfnissen unserer Mitglieder Schritt zu halten. Wir gehen in einer Zeit der «ständigen Unbeständigkeit». Wir müssen uns an die Tatsache gewöhnen, dass, wie das Sprichwort sagt, nichts beständiger ist als der Wandel. Der SBV hat sich für einen proaktiven Ansatz entschieden, um gemeinsam mit allen Beteiligten nach Erfolg zu streben. Bei der letzten Mitgliederratssitzung des SBV hatte ich das Gefühl, dass das Streben nach einem Austausch von Kompetenzen und Erfahrungen sehr gut funktioniert hat. Lasst uns diesen Weg weitergehen!