125 Jahre Musikgesellschaft Harmonie Engi

Gruppenfoto MG Harmonie Engi
Der Kanton Glarus kommt dieses Jahr in Sachen Blasmusik kaum aus dem Feiern heraus! Nachdem die Musikveteranen kürzlich ihr 75-jähriges Bestehen feierten, kam am 7. und 8. Juni 2024 die Musikgesellschaft Harmonie Engi zum Zug. Sie feierte ihr 125-Jahr-Jubiläum mit viel Blasmusik von Vereinen aus den Nachbardörfern und Formationen aus der Region.

Das OK unter der Ägide von Res Aschwanden möchte damit zeigen, wie toll Blasmusik ist: gemütlich, konzertant, rassig, aber auch poppig und rockig. Einfach so richtig zum Geniessen! Das Fest fand beim Bahnhof in der Halle des Autobetriebs Sernftal statt.

Gründung und Prüfungsprobe zur Vereinsfestigung

Am 26. November 1899 gründeten zehn «Engeler», von Beruf Gemeindeschreiber, Maler, Bäcker, Maurermeister, Zimmermeister, Fuhrhalter, Schreiner, Plattenberger und Heizer, die Musikgesellschaft Harmonie (MGH) Engi. Die Idee für diese Gründung stammte vom musikfreundlichen Lehrer Mathias Baumgartner. Da der lange Anreiseweg zu den Proben der Musikgesellschaft Sernftal zu vielen Absenzen führte, hatte er zur Gründung einer eigenen Musikgesellschaft im kleinen Dorf Engi aufgerufen.

Bereits am 22. Dezember 1899 wurde eine Neuinstrumentierung beschlossen. Das Darlehen von 1300 Franken konnte unter Solidarhaft der zehn Gründer bei der Ersparniskasse Matt/Engi aufgenommen werden. Die Lebensfähigkeit des neuen Vereines wurde durch eine Prüfungsprobe beim Kapellmeister Jakob Feldmann am 7. Januar 1900 in Glarus bestätigt und gefestigt. Der Bericht des Prüfenden nach zwei Probestücken fiel äusserst wohlwollend aus: Es wurde mit Eifer und Ausdauer musiziert. Protokollführer und Dirigent Mathias Baumgartner wünschte der MGH Engi «Viel Glück und gutes Gedeihen».

Frauenkraft und Dirigentensuche

Dass die MGH Engi auch heute noch gut gedeiht, ist sicherlich dem guten Einvernehmen unter den Musikanten und im Vorstand zuzuschreiben. Jeder ist im Verein herzlich willkommen und wird so aufgenommen, wie er ist. 21 Präsidenten und Präsidentinnen leiteten bisher die Vereinsgeschicke. Frauenkraft ist bereits seit 1965 aus den Engeler-Reihen nicht mehr wegzudenken. Damals wurden gleich drei Frauen aufgenommen. Daher ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass der Verein bereits 1987 Euphemia Elmer als Präsidentin wählte und seither weitere Frauen folgten.

Die heutige Präsidentin Livia Bortoluzzi leitet den Verein bereits seit neun Jahren. Zudem sind weitere Chargen im Verein von Frauen besetzt. Vielleicht das Geheimrezept der MGH Engi? Bei der Direktion sind 10 Dirigenten und Monika Elmer (2013 bis 2023) als einzige Frau aufgeführt. Die Suche nach einer musikalischen Leitung im letzten Jahr war für die MGH Engi ein grosses Problem. Schliesslich stellte sich Markus Tinner – er war bereits seit 1982 bis 1995 Dirigent – erneut zur Verfügung. Für das grosse Fest überlässt Markus seinen Dirigentenstab aber gerne Frits Damrow von der Harmoniemusik Glarus, die dem Verein über die schwierige Zeit tatkräftig unter die Arme gegriffen hat.

Foto MG Harmonie Engi im Jahr 1904
Das älteste überlieferte Vereinsfoto der MG Harmonie Engi von 1904.

Uniformiert seit 1904

Dass die MGH Engi immer in einem guten Lichte dastand, ist auch den Uniformen des Vereines zuzuschreiben. Das erste Bild von den uniformierten «Engelern» wurde 1904 aufgenommen. Auf die damalige Uniform folgten vier weitere. Die aktuelle Uniform stammt von 1999.

Die Fahne der MHG Engi ist seit der Gründung ein und dieselbe geblieben. In den 125 Jahren Vereinsgeschichte sind insgesamt 325 Mitglieder aufgelistet. Momentan zählt der Verein 34 Musikantinnen und Musikanten – von allen Mitgliederzahl, die sich seit der Gründung fast immer zwischen 20 und 30 bewegte, eine der höheren.

Fähnrich Rolf Schuler mit der Vereinsfahne, Mitglieder MG im Hintergrund
Stolz präsentiert Rolf Schuler die 125-jährige Vereinsfahne.

Freude musikalisch ausdrücken

Die MGH Engi hat in der dritten Stärkeklasse bereits viele schöne musikalische Erfolge erzielt, an Kantonalen und auch an mehreren Eidgenössischen Musikfesten. Viele Musikanten erinnern sich begeistert an tolle Feste und an die Vorfreude darauf, ihre Begeisterung musikalisch an ihr treues Publikum weiterzugeben. Das Korps freute sich, möglichst viele Zuhörende in der festlich geschmückten Halle zu unterhalten und mit ihnen ein «bäumiges» Fest zu feiern.

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