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Der Schweizer Blasmusikverband im Aufwind – Teil 1

Porträt Musizierklasse Zürich
Im Geschäftsjahr 2022 des Schweizer Blasmusikverbands sind viele Projekte erfolgreich aufgegleist und ausgeführt worden. Unter anderen der Abschluss der BAK-Finanzhilfe, der Relaunch der Website, die Vorbereitung auf JSL23, der neue Info-Desk und weitere Geschäfte mehr.

Die Verbandsleitungsmitglieder Andy Kollegger, Simon Betschmann, Thomas Trachsel und Hans Seeberger blicken auf ihre Projekte im Jahr 2022 zurück.

Finanzhilfe und politische Arbeit

«Auch wenn im betrachteten Verbandsjahr die Pandemie nur noch im ersten Quartal ein Thema war, diktierte sie auch in den übrigen Monaten die anstehenden Arbeiten», hält Andy Kollegger fest. Im Zentrum stand die BAK-Finanzhilfe, für die bis Ende Juli noch Gesuche eingereicht und bis zum 31. Oktober 2022 ein Gesamtbetrag von knapp 16 Millionen Franken ausbezahlt wurde.

Insgesamt wurden in der Sparte «Instrumentale Laienmusik» 4194 Gesuche bearbeitet; 2995 davon betrafen den SBV. Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat diese Arbeit an den SBV delegiert und entschädigt. Das Team wendete für die Bearbeitung insgesamt 1916 Stunden auf, aus denen substanzielle Einnahmen zu Gunsten der Verbandsrechnung resultierten.

Dr. Arnold Spescha nimmt Gratulationen von Andy Kollegger entgegen.
Andy Kollegger (r.) hat die Fäden für den Prix Musique 2022 gezogen. Auf dem Bild gratuliert er Arnold Spescha zum Stephan-Jaeggi-Preis.

Auf politischer Ebene machte der SBV über die verschiedenen Kontakte zu den Behörden, aber auch durch die Mitwirkung im Vorstand des Schweizer Musikrats, auf seine Anliegen wie die der Mitglieder aufmerksam. Der Kontakt ins Bundeshaus erfolgte über die halbjährlichen Treffen der Parlamentarischen Gruppe Musik und direkt zu den Parlamentarier*innen. Eines der zentralen Anliegen ist und bleibt die Ausräumung der eklatanten Unterschiede zwischen den beiden Programmen «Jugend+Sport» und «Jugend+Musik».

Porträt Delia Steiner, Prix-Musique-Siegerin 2022
Querflötistin Delia Steiner (17) aus Kastanienbaum LU gewinnt den Prix Musique 2022.

Relaunch windband.ch und Hitobito-Schulungen

Im Herbst ging die Verbandswebsite im neuen Design online, und ein weiterer, zentraler Teil des neuen Corporate Design des SBV wurde somit umgesetzt. «Wir haben die Gelegenheit genutzt, der Website des SBV nicht nur ein neues, frisches Aussehen zu geben, sondern sie auch technisch auf den neusten Stand zu bringen und inhaltlich zu überarbeiten», fasst der Projektverantwortliche Simon Betschmann zusammen.

Die Website bietet allen Interessierten Einblick in die Schweizer Blasmusikwelt. Von Vereinen in Hitobito erfasste Anlässe (Konzerte) werden automatisch auch auf der Website angezeigt. Optimierungsvorschläge sind weiterhin willkommen und dürfen der Geschäftsstelle gemeldet werden.

Auf Wunsch der Kantonalverbände finden für Hitobito aktuell Schulungen mit den Musikvereinen in der ganzen Schweiz statt. Minimale Grundanforderungen im Umgang mit Hitobito können unter www.windband.ch/hitobito heruntergeladen werden. Bis Ende Januar 2023 fanden bislang Schulungen mit der Febati, dem Musikverband beider Basel und dem Thurgauer Kantonalen Musikverband statt. Mit den Kantonalverbänden Glarus, Solothurn und Schaffhausen sind Schulungen für März geplant und mit anderen Kantonalverbänden läuft derzeit die Terminsuche.

JSL23 und die Ausbildungsreform

Die JSL23-Projektgruppe um Stéphane Delley, Peter Schmid und Felix Hauswirth hat in den vergangenen eineinhalb Jahren viel Arbeit geleistet, um die Werke von Schweizer Komponisten zu fördern. Es hat sich gezeigt, dass ältere Werke kaum mehr gespielt werden, obwohl einige – musikalisch betrachtet – es verdienen, wieder vermehrt beachtet und aufgeführt zu werden.

Logo JSL23
Das Festival «aVENTura» in Luzern bildet diesen September den Hauptevent vom JSL23.

«Die Ausbildungsreform ist ein riesiges Vorhaben, das uns noch einige Zeit beschäftigen wird», so Thomas Trachsel. Der Begriff ‹Ausbildungsreform› ist nicht ganz korrekt, da der SBV und die ihm angehörenden Kantonalverbände keine Ausbildungsstätten sind. «Dennoch sind wir von der Reform auf drei Ebenen betroffen: Erstens die Ausbildung von Dirigentinnen und Dirigenten sowie von Jugend- und Musik-Leitenden. Zweitens die Erarbeitung von Weiterbildungsangeboten für die Mitglieder der Musikvereine. Drittens die Entwicklung von Programmen, die eine vertiefte Zusammenarbeit mit den Musikschulen fördern. Einerseits ist es für unsere Zukunft wichtig, dass wir die Wege finden, mit denen wir die Jugend für unsere Sache begeistern können. Andererseits müssen wir auch ehemalige Musikantinnen und Musikanten wieder für die Blasmusik begeistern und gleichzeitig auch neue jeden Alters gewinnen.»

Tipps für die Vereinsführung und «Best Practice»

Der sogenannte Info-Desk auf der neuen Webseite des SBV nimmt Formen an. Eine umfassende Ordnerstruktur mit Elementen entsteht, die für die Vereinsführung sowohl auf musikalischer wie auch auf administrativer Ebene nützlich sind. «Die Umsetzung dieser Informationsplattform ist nicht ganz einfach: Fehlende Inhalte, die Mehrsprachigkeit etc. erschweren die rasche Realisierung. Doch die Kommission Angebote und Dienstleistungen (ADLKom) stellt sich diesen ‹Hürden›», meint der Leiter ADLKom, Hans Seeberger, kämpferisch.

Eine andere Herausforderung für die Vereine ist die Rekrutierung neuer Mitglieder. Diesbezüglich gibt es in der Schweiz viele gute Projekte, die bereits erfolgreich in die Praxis umgesetzt worden sind. Um sie der Szene zugänglich zu machen, werden einige davon in loser Folge im Unisono vorgestellt; Seiten 24–27 in dieser Ausgabe.

Die Jahresrückblicke der Verbandspräsidentin Luana Menoud-Baldi sowie der Verbandsleitungsmitglieder Eric Kunz, Peter Börlin und Hanspeter Frischknecht folgen in der April-Ausgabe.

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