Die musiXmaX-Konzerte vom 19. und 20. Oktober 2024 in Niederlenz und Beinwil am See boten dem Publikum eine grosse Vielfalt an Eindrücken. Das Motto Abenteuer zog sich durchs ganze Programm des rund 60-köpfigen Harmonieblasorchesters, das seit 14 Jahren vom Dirigenten Roland Fröscher geleitet wird.
Der erste Konzertteil bestand aus einem einzigen fünfsätzigen Werk, der Symphonie Nr. 1 «Lord of the Rings» des Holländers Johan de Meij. Diese Komposition aus den 1980er Jahren basiert auf der gleichnamigen Buchtrilogie des Engländers J.R.R. Tolkien. Die Musizierenden tauchten mit Spielfreude und viel Leidenschaft in die Welt von «Mittelerde» ein und nahmen ihre Zuhörenden mit.
Lord of the Rings
Drei wichtigen Figuren gewidmete Sätze sind nach «Gandalf», «Gollum» und «Hobbits» benannt. Die Figuren sind musikalisch ausgezeichnet charakterisiert. Den Höhepunkt bildet das geniale Sopransax-Solo in Gollum, das die ganze Zerrissenheit der bösartigen, aber auch mitleiderregenden Kreatur hörbar macht.
In den anderen beiden Sätzen werden Orte beschrieben: in «Lothlorien» hört man die Vögel im Elbenwald zwitschern und begegnet Galadriel mit ihrem Wahrsage-Spiegel. In «Journey in the Dark» fühlt man die bedrückende Enge und Angst in den dunkeln Gängen der Minen von Moria und erlebt den Kampf des Zauberers Gandalf auf der Brücke von Khazad-Dûm mit.
Fröhlicher zweiter Teil mit einer Ehrung
Nach diesem mitreissenden, aber auch sehr anspruchsvollen und für das Publikum teils anstrengenden Stück folgte als Ausgleich ein sehr heiterer zweiter Konzertteil. Die Bremer Stadtmusikanten aus dem bekannten Märchen wanderten im durchgehenden 6/8-Takt munter und bisweilen dramatisch untermalt in die Räuberhütte mitten im Wald. Der Japaner Hayato Hirose hat dies wunderbar vertont und mit einer Erzählstimme unterlegt. Und zum Abschluss reiste musiXmaX mit dem Werk des Schweizer Komponisten Franco Cesarini noch an den Mississippi.
In der «Tom Sawyer Suite» werden die Personen aus dem Jugendbuch des Autors Mark Twain vorgestellt: der gewiefte Tom Sawyer, der abenteuerliebende Huckleberry Finn, die brave Becky Thatcher und der finstere Injun Joe. Im abschliessenden fünften Satz «Happy Ending» wendet sich dann alles zum Guten. Nach einem grossen Applaus und der Würdigung von Urs Holliger, der seit 30 Jahren aktiv bei musiXmaX dabei ist und den Verein seit 26 Jahren als Präsident leitet, durfte das Publikum noch zwei Zugaben geniessen.
In den Rumanian Dances von Paul Dzon bestand das Abenteuer in der horrenden Geschwindigkeit für die Holzbläser, die dies aber gekonnt meisterten. Mit Marche Americana von Søren Hyldgaard endete das musiXmaX-Konzert 2024.