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Netzwerk und Ideenpool in einem

Apéro Fachtagung Jugend ZHBV
Am Mittwochabend, 27. September fand die 8. Fachtagung Jugend des Zürcher Blasmusikverbands (ZHBV) in der Bülacher Vetropack Hall statt. Fachpersonen, Delegierte der Jugendmusik- und Erwachsenenvereine, Dirigierpersonen, Musikschulleitungen und Volksschulvertretungen sowie Interessierte tauschten sich angeregt über Best-Practice-Jugendanlässe aus und sammelten Ideen für einen eigenen Zürcher Jugendmusiktag.

«Der Ablauf des Abends bleibt immer gleich, während der Inhalt von Jahr zu Jahr ändert: Nach einem Apéro gibt es Fachreferate, einen Workshop sowie Informationen aus dem Kantonalverband», so Ruth Suppiger, die im ZHBV das Ressort Jugend vertritt und die Fachtagung organisiert.

Um 19.30 Uhr begrüsste sie die Anwesenden offiziell im Konzertsaal der Musikschule Zürcher Unterland, der Gastgeberin des Abends. Sie war denn auch für das musikalisch-witzige Intermezzo besorgt. Besonders beeindruckend war der junge Saxofon-Schüler, der als erster die Bühne betrat und locker und ungezwungen drauflos spielte. Innert weniger Sekunden hatte er die volle Aufmerksamkeit seines Publikums.

Schülertrio der Musikschule Zürich Unterland
Dieses Schülertrio war für das musikalische Intermezzo besorgt.

Best Practice aus dem Kanton Bern

Für die Jugendmusiken im Kanton Zürich gibt es aktuell keinen eigenen Anlass, obwohl ein Bedürfnis besteht. Das ist im Kanton Bern anders. Anita Bühlmann vom Bernischen Kantonal-Musikverband (BKMV) und Thomas Aebi vom Verband Bernischer Jugendmusiken (VBJ) gaben Einblick in die drei Berner Jugendanlässe.

Referat durch Anita Bühlmann (r.), BKMV, und Thomas Aebi, VBJ
Anita Bühlmann und Thomas Aebi stellten die Berner Jugendanlässe vor, an deren Organisation sich BKMV und VBJ beteiligen.

Das Jugendmusikfestival, ein Konzertwettbewerb mit vier Leistungsstufen und Rangliste, findet jährlich statt, ausser wenn es ein Schweizer Jugendmusikfest gibt. Bei Youth in Concert spielen die Jugendmusiken einen frei wählbaren Konzertvortag und erhalten ein Bewertungsgespräch. Der dritte Anlass ist ein Unterhaltungswettbewerb.

Workshop Jugendmusiktag ZHBV

Als nächstes informierte ZHBV-Präsidentin Monika Schütz über die Situationsanalyse Blasmusik, die im Rahmen eines Transformationsprojekts durchgeführt wurde. Ruth Suppiger erläuterte deren Resultate der Jugend. Zehn Prozent der Befragten gehören der Generation Z an, Jg. 1997–2010. Einige Resultate erstaunten – beispielsweise, dass die junge Generation Marschmusikparaden äusserst attraktiv findet.

Inspiriert vom vorangehenden Referat und den Umfrageresultaten teilten sich die Teilnehmenden in Gruppen auf und diskutierten mögliche Ziele und Inhalte eines Jugendmusiktages, die Zielgruppen, die Organisation sowie Dos & Don’ts, um geeignete Gefässe für einen Zürcher Jugendmusiktag zu finden. Der Austausch war engagiert und die Ideen sprudelten. Innerhalb von 15 Minuten füllten sich die Flipcharts mit vielen tollen Inputs, die am Ende kurz im Plenum präsentiert wurden. Der ZHBV-Vorstand nimmt diese Vorschläge nun auf, um ein geeignetes Format auszuarbeiten.

Workshop Fachtagung Jugend ZHBV Foto: Franziska Dubach
Die Workshop-Teilnehmenden diskutierten eifrig und die Ideen sprudelten nur so.

«Gebt den Kindern kein Instrument, das nicht glänzt!»

Der dritte Referent, Markus Amgwerd aus Sattel SZ, hat viele Ideen und Erfahrung, wie man Kinder und Jugendliche über lange Zeit für das Instrument und schlussendlich den Musikverein begeistern kann. «Hinter einer Bläserklasse steckt viel Arbeit», nahm Amgwerd gleich vorweg, bevor er äusserst unterhaltsam über die verschiedenen Bläserklassen berichtete, die er in Uri und Schwyz aufgebaut hat.

Der Spass stehe über allem, und es sei enorm wichtig, die Tochter oder den Sohn beim Elterngespräch zu loben und zu erklären, wie gut sie schon spielten. «So könnt ihr Eltern dafür begeistern, dass ihr Kind ein Instrument lernen darf», versicherte er. Entscheidend sei auch, dass sich alle Beteiligten gegenseitig (Lehrpersonen, Eltern, Kinder etc.) und die Kinder die unterschiedlichen Instrumente kennenlernen. «Gebt den Kindern kein Instrument, das nicht glänzt. Es muss gut aussehen und es muss funktionieren, das ist ganz wichtig», so Amgwerd.

Markus Amgwerd, Referent Fachtagung Jugend ZHBV Foto: Franziska Dubach
Markus Amgwerd arbeitet seit vielen Jahren als Dirigent, Klarinettenlehrer und Leiter von Bläserklassen.

Der ZHBV bietet mit seinen Fachtagungen ein äusserst attraktives und effizientes Tagungsformat. Innerhalb von rund drei Stunden können sich Teilnehmende weiterbilden, sich mit Gleichgesinnten austauschen und dabei viele Ideen zusammentragen.

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