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Von Drachen, Tuben und der Tanzfreude der Jugend

SGBV-Projektorchester U18 auf der Konzertbühne
Mit ihrem Abschlusskonzert haben die Teilnehmenden des diesjährigen SGBV-Projektorchesters U18 Ende April eindrücklich gezeigt, was jugendliche Musizierende innerhalb einer Woche gemeinsam erreichen können. Am Ende hielt eine Überraschung weder sie noch die Konzertbesuchenden auf ihren Stühlen.

Die Begeisterung für das Projektorchester U18 ist ungebrochen. So überrascht es nicht, dass Jugendliche aus allen Ecken und Enden des Kantons ans Landwirtschaftliche Zentrum in Salez reisen, wenn der St. Galler Blasmusikverband (SGBV) zum Lager ruft. Dort verbringen sie fünf Lagertage und arbeiten gemeinsam auf ein Abschlusskonzert in der Mehrzweckhalle in Grabs hin.

SGBV-Projektorchester U18 auf der Konzertbühne Foto: Michael Kohler
Das Jugendorchester wusste das Publikum zu begeistern.

Von militärisch bis verspielt

Unter der musikalischen Leitung von Andreas Signer präsentierten bei der diesjährigen Austragung rund 50 Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren ihren Verwandten, Bekannten, Freundinnen und Freunden ein ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Repertoire. Den Start machten sie mit dem altehrwürdigen, allerdings neu instrumentierten, etwas militärisch anmutenden «St. Galler Marsch».

SGBV-Projektorchester U18 nimmt auf der Konzertbühne stehend Applaus entgegen Foto: Michael Kohler

Als Kontrast präsentierte sich das zweite Stück «Imagasy» dann schon viel verspielter und fantasievoller. Das ist nicht nur dem Namen der Komposition geschuldet – der Begriff setzt sich aus den beiden Wörtern «Imagination» und «Fantasy» zusammen –, sondern auch der Idee des Komponisten Thiemo Kraas, ein kleines Kind zu beobachten, das sich malend in eine Traumwelt versetzt, und diese Beobachtung schliesslich zu intonieren.

Theresa und das Jahr der Tuba

Für einen besonderen Moment sorgte Ralph Mock: Der junge Musikant, der vor zwei Jahren noch Klarinette gespielt hatte, überzeugte mit einem Tubasolo zum Stück «Für Theresa». Dirigent Signer trug mit der Auswahl der Komposition von Herbert Hornig dem «Jahr der Tuba» Rechnung – das tiefe Blechblasinstrument ist vom Landesmusikrat Schleswig-Holstein zum Instrument des Jahres 2024 ausgerufen worden.

Ralph Mock auf Tuba spielend und auf dem Bühnenrand sitzend Foto: Michael Kohler
Ralph Mock überzeugte mit dem Tubasolo «Für Theresa».

Von kellertiefen Tönen hinauf in die Lüfte führte das Ensemble die Gäste in Grabs sinnbildlich mit John Powells epischem «How to train your Dragon» nach dem gleichnamigen Film, zu deutsch «Drachenzähmen leicht gemacht». Ebenfalls von luftigen Höhen, aber auch von solidem Fundament zeugt der Konzertmarsch «Transalpinia». Wie der Name andeutet, stellt er eine künstlerische Nord-Süd-Brücke über die Alpen dar.

Tanzfieber

Weil das Tanzen mittlerweile genauso zum U18-Lager gehört wie das Musizieren, verschrieb ihm Signers Korps weitere zwei Nummern. Ein Medley der schwedischen Pop-Band ABBA und ein Arrangement der Irish-Dance-Show «Lord of the Dance» lieferten die Grundlage für lüpfige Rhythmen und bekannte Melodien. Lüpfig blieb es schliesslich auch mit «Jitterbug!» – Schnippeinlagen inklusive.

Den Abschluss machte das Ensemble mit einem Klassiker aus den Fünfzigerjahren mit dem Titel «Sway». Der Mambo von Pablo Beltran Ruiz wurde von Norman Gimbel vertextet, vom kanadischen Sänger Michael Bublé in die Neuzeit gebracht und von Signers Jugendkorps in die Zukunft getragen.

Gemeinschaftskonzert aller drei Projektorchester

Apropos Zukunft: Wie SGBV-Präsident Roland Kohler in seiner kurzen Ansprache vorausschickte, war das Abschlusskonzert nicht das eigentliche Ende des diesjährigen U18-Lagers. Im Rahmen des 100-Jahr-Verbandsjubiläums werden die Jugendlichen zusammen mit den beiden anderen Projektorchestern des SGBV am Freitag, 8. November in Mels ein Gemeinschaftskonzert geben. Dann werden sich insgesamt 180 Musikantinnen und Musikanten jeden Alters eine Bühne teilen.

Zurück zum Tanz – oder zu einer ihm verwandten Kunstrichtung: Als Überraschung haben die Jugendlichen des U18 unter der Federführung von showband.ch für die geforderte Zugabe eine kurze Sequenz Parademusik mit Evolution einstudiert. Bei den Bewegungen zu Pharell Williams’ «Happy» schwappte die Begeisterung der Musikanten direkt auf die Zuschauer über. Da verwundert es nicht, dass letztere die Jugendlichen erst nach einer zweiten Durchführung ins Wochenende entliessen.

SGBV-Projektorchester U18 marschierend in der Halle Foto: Michael Kohler
auf dem Smartphone ist das SGBV-Projektorchester U18 in Marschformation zu sehen, und im Hintergrund unscharf in echt Foto: Michael Kohler
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