Am 13. September 2024 wurde im Théâtre La Poste in Visp in Anwesenheit von Gilles Marchand, Generaldirektor der SRG SSR, das Gemeinschaftsprojekt der SRG SSR und des SBV «Und wenn wir zusammen spielen würden» offiziell lanciert.
Vorweg sei daran erinnert, dass dieses Projekt die Blasmusik bekannter machen soll. Jean-Marc Richard, RTS-Moderator und Projektverantwortlicher, hatte die heikle Aufgabe, dafür zwei international bekannte Musikerinnen, eine Jodlerin und die Neuenburger Wind Band zusammenzubringen.
Das Ergebnis war Gegenstand des Musikdokumentarfilms (auf Französisch, deutsche Untertitel wählbar) von 2023, «Und wenn wir zusammen spielen würden». Mitwirkende waren die Berthollet Schwestern – die Geigerin Camille und Cellistin Julie –, die Jodlerin Barbara Klossner alias Miss Helvetia und die Wind Band Neuchâtelois (WBN) unter der Leitung von Martial Rosselet.
Ein glücklicher Freitag, der 13.
Dieses Projekt begann am 13. September im Théâtre La Poste in Visp mit einem würdigen Auftakt, einem Galakonzert einer Brass Band der ersten Klasse namens «Ambitus». Damien Lagger leitete die Formation der 40 Musikerinnen und Musiker. Der aus dem Lateinischen stammende Name «Ambitus» bezeichnet den Bereich einer Melodie, einer Stimme oder eines Instruments zwischen der tiefsten und der höchsten Note.
Nun, der «Ambitus» des Ensembles erstreckt sich derzeit von Le Bouveret über Collombey, das Val-d’Illiez, Collonges, Martigny, Fully, Charrat, Sembrancher etc. bis nach Orsières. In seiner Präsentation heisst es, es sei eine gute «brass…âge» (von franz. «brassage» – «Mischung» und engl. «Brass» – «Messing» bzw. «Blech», wie «Blechbläser»). Wenn also «Freitag, der 13.» für Abergläubische ein Glück oder Pech verheissender Tag ist, so erlebte das Publikum in Visp an diesem Freitag einen von der Frische der durchschnittlich 21 Jahre jungen Musiker verschönerten musikalischen Glücksmoment.
Von Bernstein bis Lagger
Ambitus begann das Konzert mit drei bekannten Stücken aus dem Originalrepertoire für Brass Band, nämlich «Osterfjorden» von Stijn Aertgeerts, «Brass Machine» von Mark Taylor und «Knight Templar», einem berühmten Marsch von George Allan.
Im zweiten Teil entführte das Ensemble das Publikum in tänzerische und schwungvolle musikalische Sphären, mit «El Cumbanchero» von Rafael Hernandez, «Showstoppa» von Simon Dobson und dem berühmten «Mambo» aus Leonard Bernsteins Musical West Side Story in einem Arrangement von Raphael Burkhard. Abwechselnd spielten alle Register die Hauptrolle und ein Schwarm von Solisten führte die ganze Bandbreite ihres Talents vor. Das Finale, das Lied «Voulez-vous» der unvergesslichen schwedischen Gruppe ABBA, begeisterte das Publikum vollends. Als Zugabe zu seinem Auftritt spielte Ambitus schliesslich noch den «Golden March» des Dirigenten Damien Lagger.
Die Universalität der Musik
Der Abend endete mit der Vorführung des Dokumentarfilms von Serge Rossat, eine Produktion von RTS. Dieser fesselnde Film lässt die Zuschauer das einzigartige musikalische Abenteuer dreier renommierter Künstlerinnen miterleben, die sich einer ungewöhnlichen Herausforderung stellen: Sie lernen in nur drei Monaten, ein neues Instrument zu spielen.
Nehmen Sie sich doch einmal zwei Stunden Zeit, um sich in dieses unkonventionelle Projekt zu vertiefen. Es ist nicht nur eine Werbeaktion für die Blasmusik, sondern illustriert die Universalität der Musik und die unlösbaren Bande, die ihre Welten verbinden.