«Und wenn wir zusammen spielen würden?»

Titel «Und wenn wir zusammen spielen würden» in D, F, I und R.
Die SRG SSR und der SBV haben gemeinsam ein Projekt zur besseren Wahrnehmung der Blasmusik realisiert. Projektleiter Jean-Marc Richard hatte dabei die herausfordernde Aufgabe, zwei international bekannte Musikerinnen, eine Jodlerin und die Wind Band Neuchâtelois zusammenzubringen.

Das sehenswerte Resultat ist die im Jahr 2023 gefilmte Musikdokumentation «Und wenn wir zusammen spielen würden» mit den Geschwistern Berthollet – Geigerin Camille und Cellistin Julie –, der Jodlerin Barbara Klossner alias Miss Helvetia und der Wind Band Neuchâtelois (WBN) unter der Direktion von Martial Rosselet.

Jean-Marc Richard, Julie und Camille Berthollet und Barbara Klosssner (v.l.n.r) Foto: zVg
Die Künstlerinnen haben sich vorher nicht persönlich gekannt. An den Proben mit der WBN und Jean-Marc Richard (vorne) gab es dennoch viel zu lachen.

Beim ersten Treffen erfuhren die drei Profimusikerinnen, dass sie nicht nur mit der WBN spielen und singen, sondern «Pink Panther» mitaufführen werden. Ihre besondere Challenge dabei: Camille Berthollet am Schlagzeug, Julie Berthollet am Dirigentenpult und Miss Helvetia am Saxofon.

Musiker der WBN und Miss Helvetia beim Proben Foto: zVg
An der Probe vom 6. November 2023 am Konservatorium in Neuenburg

Die Redaktion hat den drei Künstlerinnen ein paar Fragen gestellt:

Was hat Sie gereizt, beim Projekt mitzumachen?

Miss Helvetia (MH): Die Herausforderung, ein neues Instrument zu erlernen, das Saxofon.

Geschwister Berthollet (GB): In kurzer Zeit eine neue Disziplin zu erlernen. Und wir lieben es, regelmässig in Begleitung von Amateurensembles zu spielen. Sie vermitteln uns eine ergänzende Perspektive zum Ambiente in Profi-Orchestern, in denen wir für gewöhnlich musizieren.

Barbara Klossner am Saxofon, im Hintergrund ihr leidender Lehrer mit Jean-François Lehmann Foto: zVg
Die hohen Töne auf dem Saxofon zu intonieren war eine grosse Challenge für Jodlerin Miss Helvetia; im Hintergrund ihr Lehrer Jean-François Lehmann.

Wie nehmen Sie die Schweizer Amateurblasmusikszene wahr?

MH: Sehr freudig und leidenschaftlich. Die Liebe zur Musik und die Kameradschaft untereinander unterstützen den Zusammenhalt im Dorf.

GB: Sehr reich! Sie besteht aus vielen Ensembles unterschiedlicher Zusammensetzungen, die von entscheidender Bedeutung sind: So wird vielen Musikern ermöglicht, weiterhin auf der Bühne aufzutreten und gemeinsam für emotionale Momente zu sorgen. Dieses Engagement finden wir grossartig.

Denken Sie, dass dieses Projekt hilft, das Image der Schweizer Blasmusik zu verbessern?

MH: Ja, klar. Das Projekt, in dem drei Profimusikerinnen eine neue Musik-Disziplin spielerisch erlernen, soll Interessierten Lust machen, sich auch an ein Instrument zu wagen. Die Medienpräsenz – Ausstrahlung der Doku im Fernsehen und Präsentation an den Konzerten – ist wertvoll, um die Sache attraktiv zu machen.

GB: Dieses Projekt rückt die Schweizer Blasmusikszene perfekt in Szene: Die Blasinstrumente sind in der Musikwelt immer präsent, werden so aber noch einem breiteren Publikum zugänglich.

Camille (l.) und Julie Berthollet mit Geige bzw. Cello Foto: Simon Fowler
Camille (l.) und Julie Berthollet fanden es spannend, dass sie anfangs noch nicht wussten, welche «Disziplin» sie neu erlernen sollen.

Wie ist Ihre Beziehung zur Blasmusik, abgesehen vom Projekt?

MH: Ich habe eine langjährige Beziehung zur Blasmusik. Als Kind spielte ich Querflöte und war schon mit 16 Jahren Vize-Dirigentin der Blasmusik Oey-Diemtigen. Ich liebte die wöchentlichen Proben und das Üben der Marschmusik im Dorf. Alle diese Erfahrungen durfte ich mitnehmen und sie beim Dirigieren der verschiedenen Jodlerklubs und Ländlerkapellen, der Gesangsduos und -trios sowie bei der Produktion meiner neuen CD «Volksmusig on the Rocks», die am 20. September erscheinen wird, umsetzen. Bei meinen zahlreichen Auftritten zehre ich bis heute von diesem Wissen.

GB: Bläser waren schon immer eng mit unserem musikalischen Werdegang verbunden, da wir seit unserer Kindheit in Orchestern spielten und später als Solistinnen mit Orchesterbegleitung auftraten. Und wir haben während unseres Studiums und unserer Karriere immer mit Blasinstrumentalisten zusammengespielt.

«Und wenn wir zusammen spielen würden»

Die Musikdokumentation ist öffentlich und wird jeweils zusammen mit einem Galakonzert präsentiert:

Mehr zur Musikdoku

13. September 2024

  • 19.30 Uhr, Theater La Poste Visp
  • Galakonzert mit dem Ensemble de cuivres Ambitus

19. Oktober 2024

  • 19.30 Uhr, Stadthaussaal Winterthur
  • Galakonzert mit dem Zürcher Jugendblasorchester

30. November 2024

  • 19.30 Uhr, Theater National Bern
  • Galakonzert mit der Wind Band Neuchâtelois, den Berthollet-Schwestern und Miss Helvetia

1. Dezember 2024

  • 10 Uhr, Kino Capitole Lausanne
  • Galakonzert mit der Wind Band Neuchâtelois, den Berthollet-Schwestern und Miss Helvetia
Logo Gemeinschaftsprojekt SBV und SRG SSR Foto: SBV

Die aussergewöhnliche Reportage wird zudem am Donnerstagabend, 12. September 2024, Primetime auf RTS1 ausgestrahlt. Sie anzusehen, lohnt sich auf jeden Fall!

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