Die Walliser Meisterschaft der Solisten setzt ihre weibliche Revolution fort: Im letzten Jahr hatten die Mädchen die Parität erreicht. Am Samstag, 9. Dezember werden sie in Grône mit 52,5 % in der Mehrheit sein. Ein Novum! Die 300 angemeldeten Solistinnen und Solisten träumen davon, Oriane Brückel zu entthronen, die ihrerseits das Triple anstrebt.
Im Wallis blasen die Musikantinnen und Musikanten immer weiblicher: 156 der rund 300 Anmeldungen für die Ausgabe 2023 sind von Mädchen eingegangen (52,5 %). Diese Mehrheit ist eine Premiere in den 28 Ausgaben des Walliser Solisten- und Quartettwettbewerbs (WJSQW). Jeder Bläser wird sich bemühen, unter den 80 Qualifizierten (40 Cornets und 40 grosse Instrumente) für die Walliser Meisterschaft am 9. Dezember nachmittags in Grône zu sein, oder gar am Grossen Finale teilzunehmen, wo Oriane Brückel das Triple schaffen will.
Mädchen in der Mehrheit
Bei der ersten Ausgabe des WJSQW im Jahr 1995 machten die Mädchen «nur» 30 % der Teilnehmenden aus. Inzwischen hat sich die Gesamtteilnehmerzahl mehr als verdoppelt, und die Mädchen haben mehr als nur aufgeholt: In diesem Jahr sind sie zum ersten Mal in der Mehrheit.
Im letzten Jahr setzte sich Oriane Brückel (Cornet, Lyre Conthey) gegen zwei Baptistes durch: Baptiste Varone (Posaune, Echo du Prabé Savièse und ECV), der nicht mehr teilnehmen darf, und Baptiste Sauthier (Bariton, Union Vétroz und BB 13*B). Dafür wird die zweimal nacheinander viertplatzierte und beste Oberwalliserin Lea Fugnanesi (Bariton, Gemmi Leukerbad, Oberwalliser BB) wieder dabei sein. In der Zwischenzeit haben all diese Rivalen natürlich an Erfahrung gewonnen, wie zum Beispiel Kilian Morath (Cornet, Laurentia Bramois), der letztes Jahr das Kunststück vollbracht hat, erst 14-jährig das Grosse Finale zu erreichen.
Junge Mädchen an allen Fronten
Der Kampf zwischen den 90 Junioren (17–20-jährig, +3 im Vergleich zu 2022) und den 116 Kadetten (13–16-jährig, -14) wird also ebenso eng wie hart sein. Sie alle wollen unter die acht Finalisten kommen, um im Recto-Verso-Saal in Grône zu versuchen, die Frauenwelle von 2022 abzulösen oder sie zu verlängern.
Agathe Collombin (Bariton, Concordia Bagnes), Siegerin der Minis 2023, und Léa Boulnoix (Cornet, Lyre Conthey), die letztes Jahr den zweiten Platz belegte und den Titel 2021 errang, sind jung genug, um immer noch ihre Kronen bei den Minis zu verteidigen. 90 Jugendliche im Alter von 10 bis 12 Jahren (-3) werden versuchen, sie zu entthronen. Mit insgesamt 297 angemeldeten Solisten verzeichnet der Wettbewerb einen leichten Rückgang. Grund dafür: Bei den Kadetten, deren Teilnahme 2022 explodiert war, entspricht die Zahl der Instrumentalisten wieder gewohnteren Normen.
Mittelwalliser Mehrheit gefährdet
Auf regionaler Ebene schwindet die absolute Mehrheit der Solisten im Mittelwallis (151 Instrumentalisten, 50,8 %, -0,5 %) weiter, während das Unterwallis (122, 41,1 %) und das Oberwallis (22, 7,4 %) stabil bleiben. Orsières bleibt die Gemeinde, die die grösste Anzahl von Solisten entsendet (20), aber Vétroz (18), Nendaz und Sitten (17) sind ihr nun dicht auf den Fersen.
Bei den Musikgesellschaften steht dieses Jahr Rosablanche Nendaz mit 16 Anmeldungen an der Spitze. Sie distanziert Agaunoise St-Maurice (13), die wiederum vor Marcelline Grône und Edelweiss Orsières (12) liegt. Die Fafleralp Blatten ist weiterhin der am stärksten vertretene Oberwalliser Verein (5 Teilnehmende).
Ablauf des Wettbewerbs
Es gibt nur eine Jury für die morgendliche Qualifikation (ab 8.45 Uhr), die immer noch eine sehr hohe Hürde darstellt. An die nachmittäglichen Wettbewerbe der Walliser Solistenmeisterschaft (ab 13.30 Uhr) werden nur 80 Solisten zugelassen, aufgeteilt zwischen den 108 kleinen und 99 grossen Instrumenten, wobei die Experten im Tandem arbeiten werden. Das bedeutet, dass von fünf Teilnehmenden weniger als zwei Chancen auf eine Qualifikation haben!
Zirka 200 freiwillige Helfer und Mitwirkende tragen zum Gelingen des Anlasses bei. Dieser wird seit der Gründung durch die Musikvereine Persévérante Plan-Conthey, Marcelline Grône und Concordia Vétroz organisiert. Jedes Jahr verfolgen über 1200 Menschen die musikalisch hochklassigen Wettkämpfe vor Ort.
Sechs Quartett-Formationen und ebenso viele Ensembles
Bei der 26. Ausgabe (diese Kategorie gibt es erst seit 1997) werden sechs Formationen (+1) teilnehmen. Da der Vorjahressieger nicht wieder antritt, wird der Wettbewerbsverlauf offen sein. Das Pflichtstück trägt den Titel «Children’s Pictures» und wurde vor knapp 20 Jahren von Julien Roh für den WJSQW 2003 komponiert.
In der Kategorie der kleinen Blechbläserensembles (3 bis 8 Musiker), die ihre dritte Auflage erlebt, hat sich das im letzten Jahr siegreiche Trio Doliflo der Gebrüder Robyr mit einem zusätzlichen Euphonisten, Antoine Zeiter, in ein Quartett mit dem Namen DOFA Quartett verwandelt. Aufgrund der Heterogenität der Formationen gibt es kein Pflichtstück. Das Programm ist den Teilnehmenden freigestellt.
Zeitplan
Die Walliser Solistenmeisterschaft findet am Samstag, 9. Dezember in Grône statt und wird nach folgendem Zeitplan durchgeführt:
- 08.45 Uhr Beginn des Qualifikationswettbewerbs für Junioren
- 13.30 Uhr Beginn der Walliser Meisterschaft der Junioren, Minis, Quartette und kleinen Ensembles
- 18.30 Uhr Ende der Meisterschaft
- 19.00 Uhr Finale der Minis
- 20.00 Uhr Grosses Finale der Junioren
- 21.15 Uhr Rangverkündigung und Preisverleihung