«Wir mussten unsere Vielseitigkeit ausreizen»

Black Diamond's bei der Show
Die Einbeziehung einer Hip-Hop-Gruppe in ein Tattoo war eine gewagte Wette. Doch das Avenches Tattoo hat sie gewonnen. Und wie haben die Tänzer der Black Diamond’s ihr Mitwirken erlebt? «unisono» sprach mit ihrem Coach Dany Da Silva.
Porträt Dany Da Silva
Dany Da Silva: «Wir sind immer begierig auf neue Herausforderungen.»

Wie würdest du Hip-Hop mit ein paar Worten beschreiben?

Hip-Hop ist die Kultur eines von Rap, Beatboxing, DJing, Graffiti und Breakdance geprägten Musikgenres. Dieses ist der Boden, auf dem der Hip-Hop-Tanz sich entwickelt.

Wie sieht der Arbeitsrhythmus der Black Diamond’s aus?

In der Hochsaison trainieren wir zehn bis vierzehn Stunden pro Woche. In Zeiten, in denen wir weniger Wettbewerbe bestreiten und weniger Auftritte haben, sind es wöchentlich rund sechs bis zehn Stunden.

Habt ihr die Tattoos schon gekannt, bevor ihr dazu eingeladen wurdet?

Ja, wir sind in Avenches zuhause und haben regelmässig am Avenches Tattoo gearbeitet, das damals in der römischen Arena stattfand, um die Kasse etwas aufzufüllen. Wir übernahmen vor allem Reinigungsaufgaben. Jetzt hat sich der Kontext geändert [lacht].

Hat euch die Idee, am Avenches Tattoo teilzunehmen, sofort überzeugt?

Absolut. Als Ludovic Frochaux mich anrief, der Direktor des Avenches Tattoo, war ich sofort Feuer und Flamme. Im neuen Kontext und in der Idee, die eigene Komfortzone zu verlassen, sahen wir eine Herausforderung, die wir unbedingt annehmen wollten.

War es für euch schwieriger, in diesem Rahmen aufzutreten?

Nein, aber wir mussten unsere Choreografien in ziemlich kurzer Zeit auf den neuen Rahmen anpassen. Wir waren also gezwungen, unsere Vielseitigkeit auszureizen. Doch zum Künstlerleben gehört auch, sich auf neue Situationen und Anforderungen einstellen zu können.

Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede seht ihr zwischen eurer Disziplin und derjenigen der Parade und der Marschevolutionen eines typischen Tattoo-Ensembles?

Neben dem künstlerischen Anspruch müssen wir auch den sportlichen Anforderungen gerecht werden: Wir brauchen vor der Show ein 15-minütiges Warm-Up. Das ist der Hauptunterschied. Doch die disziplinierten, präzisen Bewegungen, das Einhalten der Linien in den Moves und Verschiebungen und schliesslich das Streben nach Perfektion haben unsere beiden Welten gemeinsam.

War das Tanzen zur Musik einer Live-Band, der Musique des Transmissions de Rennes, eine besondere Herausforderung?

Es war einfach «Spitze»! Und von den Musikanten haben wir gehört, dass auch sie viel Spass hatten.

Musique des Transmission de Rennes bei der Show Foto: Rawkingphoto
Die Black Diamond’s tanzten einen Teil ihrer Show zur Live-Musik der Musique des Transmissions de Rennes.

Und die Stimmung während der ganzen Woche)

Sie war unglaublich gut. Wir wurden von den Organisatoren und von den Ensembles sehr herzlich empfangen. Sogar Tänzern sind wir begegnet. Die gemeinsame Leidenschaft und dieses Gefühl, dazuzugehören, motivieren einen, das Beste zu geben.

Welche Formation hat den Black Diamond’s am besten gefallen?

Die New Zealand Army Band, wegen der Energie, die sie in ihrer Show entfaltet. Das schmälert aber natürlich die Qualität der anderen Bands in keiner Weise.

New Zealand Army Band bei der Show Foto: Rawkingphoto
Die New Zealand Army Band, der Favorit der Black Diamond’s.

Könnten ihr euch vorstellen, einmal für eine ganze Show mit einem Blasorchester zusammenzuarbeiten?

Aber sicher, wir sind immer begierig auf neue Herausforderungen.

Eine erfolgreiche Ausgabe

Die Bilanz des Avenches Tattoo 2024 ist insgesamt positiv. Dank idealem Wetter konnte die Jubiläumsausgabe (25. Festival) insgesamt 15 000 Zuschauer anziehen. Laut dem Veranstalter «machte die New Zealand Army Band ihrem Ruf mit einer atemberaubenden Performance alle Ehre, während das Repräsentationsorchester der Schweizer Armee das gesamte Publikum elektrisierte.» Wir freuen uns auf die 19. Ausgabe vom 4. bis 6. September 2025 im Schweizer Nationalgestüt in Avenches.

Swiss Army Central Band bei der Show Foto: Rawkingphoto
Das Repräsentationsorchester der Schweizer Armee hat das ganze Publikum begeistert.
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