Blasmusik kennt die Antworten

Porträt Andy Kollegger
Liebe Leserin, lieber Leser

Was für eine komische Zeit: Es herrscht Krieg in besorgniserregender Nähe, alles wird teurer, und vor nicht allzu langer Zeit drohte uns die Energie auszugehen. Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Gut gibt es die Blasmusik, sie kennt auf alle diese Herausforderungen eine Antwort.

Stichwort Krieg: Zwar wird es auch in unseren Reihen ab und zu Streit geben, aber man schlägt sich deswegen nicht gleich die Köpfe ein. Im Gegenteil. Wie heisst es doch so treffend: Wo man singt und spielt, da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.

Zum Thema Geld und Preisentwicklung: Im Amateurbereich ist das Geld nebensächlich. Hier dominieren die Freiwilligkeit und die Ehrenamtlichkeit. Ausser den Dirigenten ist normalerweise niemand angestellt. Und wo kein Geld im Spiel ist, da ist das Konfliktpotenzial bekanntlich an einem kleinen Ort. Klar, die Krankenkassenprämien oder Güter des täglichen Bedarfs sind teuer, aber Blasmusik ist unbezahlbar.

Aber was bitte hat Blasmusik mit Energie zu tun? Sehr viel! Wer einmal nach einem schlechten oder anstrengenden Tag eine Musikprobe besucht hat, weiss, was ich meine. Eine Probe ist wie ein Kraftwerk, sie lädt einem die persönlichen Batterien wieder auf und spendet viel Energie. Die Musik bringt auf andere, positive Gedanken und wäscht die Sorgen von der Seele.

Blasmusik kennt also Antworten auf viele der aktuellen Herausforderungen. Darum ist Blasmusik nicht einfach Freizeitbeschäftigung, ein Gegenstück zur Langeweile oder ein Hobby für Ideenlose. Es ist nicht die verzichtbare Dekoration auf der Torte, sondern die Hefe in der Gesellschaft, die den Teig erst zum Aufgehen bringt. Etwas, das uns am Leben hält, sozusagen ein «Lebens-Mittel». Und zwar nicht nur für uns, sondern auch für unsere Gesellschaft.

Mit diesem Kulturbereich verbunden zu sein und sich für diesen einsetzen zu dürfen, ist für mich etwas vom Schönsten. Als Mitglied der SBV-Verbandsleitung durfte ich dies gar auf der obersten Verbandsebene tun. Nach 7 Jahren in der Verbandsleitung, davon 3 als Vizepräsident, werde ich an der DV 2024 nun neuen Kräften Platz machen.

Mit meinem Engagement war ich einer von Vielen, die sich für unsere Sache einsetzen, sei es als Präsident, Dirigentin, Musikantin oder wie ich als Verbandsfunktionär. Dieses Engagement erfolgt freiwillig und ehrenamtlich, und das ist alles andere als selbstverständlich. Das darf es auch nie werden. Dieses Editorial soll zum Ende meiner Zeit in der Verbandsleitung die aufrichtige Wertschätzung und grosse Anerkennung für die geleistete Arbeit aller zum Ausdruck bringen, die sich für die Blasmusik einsetzen. Gleichzeitig bedanke ich mich für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit. Ich bin mir sicher, dass die Blasmusik einer positiven Zukunft entgegenblicken kann, nur schon weil sie, wie eingangs erläutert, die Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit kennt.

Beitrag teilen
Facebook
WhatsApp
Email
Telegram
Inhaltsverzeichnis

Das könnte dich auch interessieren