Der Schweizer Blasmusikverband ist auf Kurs – Teil 2

Hände, die auf Klarinetten spielen
Im Geschäftsjahr 2023 des Schweizer Blasmusikverbands hat die «Strategie SBV 20–25» weiter Form angenommen und ist mit Projekten in den Bereichen interne Reorganisation, Sponsoring und Messen, Verbandsrechnungsstruktur und Ausbildungsreform umgesetzt worden.

Die Verbandsleitungsmitglieder Eric Kunz, Peter Börlin, Finanzleiter Hanspeter Frischknecht sowie der Musikkommissionspräsident Thomas Trachsel blicken auf ihre Projekte 2023 zurück und wagen auch einen Blick ins Jahr 2024.

Reorganisation der SBV-Redaktion

Eric Kunz war 2023 hauptsächlich mit der umfassenden Reorganisation der «unisono»-Redaktion beschäftigt, die seit 1.1.2023 auch die Redaktion des Schweizer Blasmusikverbands (SBV) bildet. Dazu gehörte einerseits die Einführung eines neuen Redaktionssystems, das nebst Beibehaltung einer physischen Printausgabe den digitalen Weg zu unisono.windband.ch öffnete. Das neue Tool ermöglicht auch, verstärkt mit Beiträgen in den sozialen Netzwerken präsent zu sein.

Andererseits wurden die Leistungen des Redaktionsteams analysiert und die Entlöhnung entsprechend angepasst. Seit 1. Januar 2024 arbeitet die SBV-Redaktion nach den neu definierten Prozessen und unter den neuen Arbeitsbedingungen.

Mehr Effizienz durch externe Fachkräfte

«Im Zusammenhang mit dieser einschneidenden Änderung wurden auch Überlegungen angestellt, wie der Bereich Marketing und Kommunikation effizienter vorgehen kann», berichtet Eric Kunz. Nach dem Weggang der Verantwortlichen per Ende Oktober entschied die Verbandsleitung, die Funktion künftig nicht mehr innerhalb der Geschäftsstelle weiterzuführen, sondern spezifisch externe Mandate zu vergeben und so das äusserst breite Spektrum an Bedürfnissen zielführender abzudecken.

«Als nächstes soll nun die Geschäftsstelle mit den notwendigen Mitteln und Ressourcen optimiert werden, damit auch dort noch effizienter gearbeitet werden kann. Die Anpassungen werden immer mit Fokus auf die Blasmusik erfolgen», formuliert Eric Kunz das Ziel 2024.

Veteranen und Sponsoring

Peter Börlin hofft, dass bald alle Veteranen und Veteraninnen im Hitobito erfasst sind. Der Besuch an Veteranentagungen zeige ihm, wie wertvoll und wichtig die Veteranenvereinigungen sind. «An allen Anlässen, an denen ich im vergangenen Jahr den SBV vertreten durfte, erlebte ich eine grosse Gastfreundschaft. Die Treffen waren ausnahmslos freundschaftlich», sagt er.

«Der Bereich Sponsoring ist ein hartes Pflaster», so das Verbandsleitungsmitglied weiter. Mit Migrol konnte eine neue Partnerschaft aufgegleist werden. «Von diesem neu lancierten Mitgliederangebot kann nicht nur der SBV profitieren, sondern auch jede Musikantin und jeder Musikant», freut er sich. Peter Börlin wünscht sich eine rege Beteiligung, um die Partnerschaft erfolgreich zu etablieren.

Die Schweiz als Gastland auf der BRAWO

Im November 2024 steht etwas Neues für den SBV an: Vom 22.–24. November findet in Stuttgart die 3. BRAWO (Abkürzung für Brass und Woodwind) internationale Blasmusikmesse statt, an der der SBV Gast sein darf. «Das äusserst interessante Format mit seinem Dreiklang aus Ausstellung, Workshops und Konzerten bietet der Schweizer Blasmusikszene die Möglichkeit, ihre Leidenschaft und ihre Vielfältigkeit einem breiten Publikum zu präsentieren und sich länderübergreifend auszutauschen», so Hanspeter Frischknecht.

Heiko Schulze, Hanspeter Frischknecht und Florian Pflieger (v.l.n.r.) Foto: Landesmesse Stuttgart GmbH
Heiko Schulze, künstlerischer Leiter Brawo (l.), Hanspeter Frischknecht, SBV (Mitte) und Florian Pflieger, Direktor Messen & Events der Messe Stuttgart, bekräftigen die künftige Partnerschaft an der Brawo 2023.

«Geplant ist auch ein typisch schweizerisches Rahmenprogramm. Daher lohnt es sich, einen Messebesuch ins Auge zu fassen. Weitere Details folgen zu gegebener Zeit», freut sich Peter Börlin.

Neue Rechnungsstruktur und Mitgliederbeiträge ab 2025

Mit der Neuorganisation der SBV-Redaktion seit anfangs 2023 wurde der Fonds «unisono» in die Verbandsrechnung übernommen. «Die neue Struktur bringt auch Änderungen im Finanzgebaren des SBV mit sich. Mit der Übernahme der Aufbereitung von ‹unisono› bis zur Drucklegung werden neu sämtliche Personal-, Sach- und Dienstleistungsaufwendungen durch den SBV finanziert und nicht mehr vom Verlag», erklärt Finanzleiter Hanspeter Frischknecht.

Zudem hat sich die Verbandsleitung vergangenen Sommer detailliert mit der Finanzplanung für die Jahre 2024 bis 2027 befasst, um die Diskussionsgrundlagen zur Anpassung der Mitgliederabgaben zu schaffen. Es geht nicht nur um die Höhe der Abgaben, sondern auch um deren Struktur. Mit den Mitgliedsverbänden wurde vereinbart, dass die Diskussionen im Jahre 2024 geführt werden, um an der Delegiertenversammlung 2025 den Entscheid zu fällen.

Jahr im Zeichen der Schweizer Literatur

Das Jahr 2023 stand für die SBV-Musikkommission ganz im Zeichen der Schweizer Literatur (JSL) mit vielen ganzjährigen Aktivitäten und dem Festival «aVENTura» als Höhepunkt im vergangenen September. «Zum ersten Mal überhaupt war es uns gelungen, gemeinsam mit Schweizer Musikhochschulen, Persönlichkeiten aus dem Ausland, Verlegern und vielen mehr, eine grossartige Fachmesse zu veranstalten», freut sich Musikkommissionpräsident Thomas Trachsel.

Rolf Schumacher, Thomas Trachsel und Fritz Neukomm (v.l.n.r.) Foto: Roger Stöckli, rs-film.ch
Rolf Schumacher, Thomas Trachsel und Fritz Neukomm (v.l.n.r.) anlässlich eines Talks an aVENTura.

Thomas Trachsel hält fest: «Der Erfolg des Anlasses und die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigen, dass wir dieses Format unbedingt in die Zukunft übernehmen müssen und dürfen! Es spricht für sich selbst, an einem nächsten Festival andere Themen zu beleuchten. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings zurück, nämlich die Tatsache, dass die kantonalen Musikkommissionen und viele Dirigentinnen und Dirigenten die grossen Abwesenden dieser Tage waren, obwohl der Anlass genau für sie geplant war.»

Langfristige Projekte

Im Projektbereich steht die Kultur- und Ausbildungsreform an vorderster Stelle. Viele Fakten sind aufgezeigt, einiges muss noch er- und geklärt werden. «Wichtig ist, dass jetzt, in der ersten Jahreshälfte 2024 eine nationale Projektgruppe ihre Arbeit aufnehmen kann, um das Projekt zu konkretisieren», informiert Trachsel und weiter: «Nebst diesem Grossprojekt befassen wir uns in der kommenden Zeit hauptsächlich mit aVENTura 20xx (Details folgen zu gegebener Zeit), dem EMF26 und dem Dirigentenwettbewerb.»

Eindruck EMF Montreux 2016 Foto: Julie Masson
EMF Montreux 2016 – die Organisation für das nächste Eidgenössische in Interlaken 2026 ist angelaufen.

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